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Spezifische Immuntherapie mit Hymenopterengift zwischen Praxis und Kreisklinikum
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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In Deutschland werden bis zu 40 Todesfälle im Jahr nach Hymenopterenstichen berichtet. Mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) steht eine wirkungsvolle Therapie zur Verfügung, die jedoch in der Regel nur an Universitätskliniken für Dermatologie begonnen wird. Ziel der Arbeit war es, zu dokumentieren, daß eine solche Therapie auch im ländlichen Raum möglich ist. Seit dem Januar 2004 wurden 37 Patienen in der Praxis zur Diagnostik einer Hymenopterenallergie vorgestellt. Davon wurden 7 Patienten einer SIT zugeführt. Bei der Erstvorstellung erfolgte ein standardisierte Anamnese sowie die Bestimmung des spezifischen IgE gegen Bienen- und Wespengift und der Tryptase. Nach Vorliegen der RAST-Ergebnisse wurden dann Prickteste in aufsteigender Konzentration durchgeführt. Bei Unstimmigkeiten wurden Patienten an die Münchener Universitätskliniken weitergeleitet. Bei eindeutigen Befunden erfolgte eine dreitägige Aufnahme. Die SIT wurde unter Überwachungsbedingungen nach einem Ultra-Rush Protokoll bis zum Erreichen der therapeutischen Dosis von 100µg eingeleitet. Die Therapie wird dann ambulant für 3 Jahre fortgeführt. Von den 7 Patienten hat eine Patientin die SIT nach 2,5 Jahren beendet. 6 Patienten befinden sich in der laufenden Therapie. Bei allen 7 Patienten kam es im Laufe der Dosissteigerungen zu oft sehr heftigen Lokalreaktionen, bei 2 Patienten zur generalisierten Urtikaria. Bei allen wurde die therapeutische Dosis erreicht. In der Praxis kam es weder bei der Diagnostik noch der SIT zu Vorfällen, die über leichte lokale Rötungen hinausgingen. Bei guter Verzahnung von ambulanter Einrichtung und Klinik kann eine Hyposensibilisierungsbehandlung mit Hymenopterengift mit hoher Patientensicherheit und Compliance angeboten werden.