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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Stellenwert von Sonographie, Computertomographie und Magnetresonanztomographie in der Beurteilung von Tumoren der Speicheldrüsen

Meeting Abstract

  • corresponding author Oliver Thiede - HNO-Universitätsklinik Münster, Münster
  • Sabine Jörg - HNO-Universitätsklinik Münster, Münster
  • Wolfgang Stoll - HNO-Universitätsklinik Münster, Münster
  • Stephan Kloska - Radiologie des Universitätsklinikums Münster, Münster
  • Claudia Rudack - HNO-Universitätsklinik Münster, Münster

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod669

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod669.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Thiede et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sonographie (US), Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) sind die präoperativ am häufigsten durchgeführten radiologischen Untersuchungen bei Tumoren der Speicheldrüsen. Obwohl die US von den Fachgesellschaften als erste Untersuchungsmethode empfohlen wird, konnten wir in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg an Patienten beobachten, bei denen primär ein CT oder MRT veranlasst wurde. Ziel dieser Studie war es zum einen die Ursachen dieses Anstiegs zu untersuchen und zum anderen zu erforschen, ob sich u. a. durch den technischen Fortschritt einen Vorteil von MRT oder CT gegenüber US gibt.

Methoden: 109 Patienten, die präoperativ ein MRT, CT sowie ein US erhielten, wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die Resultate der CT, MRT und US wurden mit den histologischen Ergebnissen verglichen. Des Weiteren wurden die Ursachen für den Anstieg an CT- und MRT-Untersuchungen erforscht.

Ergebnisse: Der Anstieg an MRT und CT Untersuchungen konnte rationell nicht erklärt werden. Der Vergleich von MRT, CT und US ergab sowohl hinsichtlich der Dignitätsbestimmung des Tumors als auch bezüglich der korrekten Vorhersage des Tumors ähnliche Ergebnisse in der Spezifität, Sensitivität und Richtigkeit. Ein signifikanter Unterschied (Chi-Quadrat-Test p>0.05) fand sich nicht.

Schlussfolgerung: Auch die technische Weiterentwicklung von CT- und MRT-Anlagen ergibt hinsichtlich der Beurteilung von Tumoren der Speicheldrüsen keinen Vorteil gegenüber der US. Diese scheint weiterhin nur in bestimmten Fällen, wie beim Vorliegen eines sog. „Iceberg“-Tumors, sinnvoll. Da keine Änderung der präoperativen Diagnostik besteht, sollte bei der Indikation von CT und MRT als primäre Untersuchungsmethode ein Umdenken erfolgen.