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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Chondroblastom der Rhinobasis und des Clivus: Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Peter Franz - HNO- Universitätsklinik, Essen
  • Klaus Jahnke - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod578

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod578.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Franz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Chondroblastom ist ein seltener, benigner Tumor, der typischerweise im 2. Lebensjahrzehnt in den wachsenden Epiphysenfugen langer Röhrenknochen auftritt. Die Manifestation im Bereich des Schädels ist extrem selten, ein Auftreten dieses Tumors in der Rhinobasis wurde bisher nicht in der Literatur beschrieben.

Fallbericht: Wir stellen den Fall einer 41- jährigen Patientin mit einem Chondroblastom der Rhinobasis vor, welches sich mit den Erstsymptomen eines rasch progredienten Visusverlustes des rechten Auges sowie Sensibilitätsstörungen im Bereich des Nervus infraorbitalis rechts manifestierte. Die MRT- und CT- Untersuchungen des Schädels zeigten einen ca. 5 cm messenden, teils destruierend, teils verdrängend wachsenden Tumor der Keilbeinhöhlen, der hinteren Ethmoidalzellen beidseits und des knöchernen Septums mit Einbruch in den rechten Orbitaltrichter und weitgehender Destruktion des Clivus. Bei endoskopischer Untersuchung stellte sich der Tumor als glatt begrenzte Raumforderung der hinteren Nasenhöhlen mit Ausdehnung in beide Choanen dar. Die Raumforderung konnte komplett transnasal reseziert werden. Eine Kontrolloperation mit Entnahme von Randschnitten sowie eine erneute Bildgebung des Schädels ergaben keinen Anhalt für Reste des Chondroblastoms.

Schlussfolgerung: Die Lokalisation des hier beschriebenen Chondroblastoms stellt einen bisher in der Literatur nicht beschriebenen Fall dar. Chondroblastome des Neuro- oder Viszerokraniums sind insgesamt extrem selten und wurden bisher nur im Bereich der Laterobasis beschrieben. Obwohl prinzipiell benigne, ist auf Grund des lokal invasiven Wachstums und der Möglichkeit einer malignen Entartung stets die möglichst radikale Resektion anzustreben.