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Retrospektive Auswertung von Nasennebenhöhlenoperationen der HNO-Universitätsklinik Tübingen über einen 5-Jahreszeitraum
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Unter einer chronischen Sinusitis leiden etwa 15% der Bevölkerung der westlichen Industrienationen. Die Prävalenz steigt ständig und stellt eines der häufigsten Krankheitsbilder dar. Bei Versagen der konservativen Therapie haben sich die endonasal mikroskopische und endonasal endoskopische Nasennebenhöhlensanierung als operative Standardverfahren etabliert.
Methode: Retrospektive Untersuchung von Nasennebenhöhlenoperationen über einen Zeitraum von 5 Jahren mit einer 15%-geschichteten Stichprobe. Von n = 1296 wurden n = 194 Patienten eingeschlossen. Die Datenanalyse wurde mit SPSS von SAS Systems durchgeführt. Beurteilt wurde die Komplikationsrate von endonasal mikroskopisch-, endonasal endoskopisch- und von extranasal durchgeführten Nasennebenhöhlenoperationen.
Ergebnisse: Bei 9 von 194 Opertionen (4,6%) kam es intra- oder postoperativ zu Komplikationen. In 8 Fällen (4,1%) waren es orbito-okuläre Komplikationen, in einem Fall (0,52%) kam es zu einer enzephalomeningealen Komplikation. 93 (47,9%) Eingriffe in endonasal- endoskopischer Technik mit 4 (4,87%) Komplikationen, 95 (49%) Operationen in endonasal-mikroskopischer Technik mit 3 (4,68%)Komplikationen. Bei 6 extranasalen Eingriffen zeigten sich 2 Komplikationen. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Komplikationen und der angewandten Operationsmethode konnte für die endonasalen Verfahren nicht gefunden werden.
Schlussfolgerung: Die Komplikationsrate endonasaler Nasennebenhöhlenoperationen an der Universitäts-HNO-Klinik Tübingen liegt mit 4,6% im unteren Bereich der in der Literatur genannten Rate. Bei keiner Operation kam es zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Beide endonasale Operationstechniken sind als gleichwertig anzusehen.