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Risikofaktoren für Blutungen nach Tonsillektomie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Blutungen nach Tonsillektomie (TE) stellen die wichtigste Komplikation des Eingriffs dar, da sie unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Zur Reduktion der Inzidenz und Intensität postoperativer Blutungen ist es erforderlich Risikofaktoren für Nachblutungen zu identifizieren, um eine optimale Patientenselektion und Nachsorge zu gewährleisten.
Methoden: retrospektive Studie, Literaturrecherche.
Ergebnisse: Die Analyse von 7132 Patientendaten ergab, das Geschlecht (männliche Patienten), zunehmendes Lebensalter und Operationsindikation (infektiöse Mononukleose) als Riskofaktor für eine Nachblutung zu betrachten sind. Im Gegensatz dazu war das Blutungsrisiko bei jungen Kindern, insbesondere unter 6 Jahren signifikant verringert. Die TE à chaud zur Behandlung des Peritonsillarabszesses erhöhte das Risiko einer Nachblutung nicht.
Schlussfolgerung: Verfahren zur Reduktion der postoperativen Morbidität (Infiltration von Lokalanästhetikum, Gabe von nicht-steroidalen Analgetika, postoperative Ernährung, Narkoseform) werden in der Literatur insgesamt kontrovers und im Bezug auf Blutungen widersprüchlich diskutiert. Gerinnungsstörungen bleiben ein Risikofaktor für Nachblutungen, weil sie präoperativ meist nicht entdeckt werden (geringe Inzidenz, unzureichende Screeningverfahren), aber sich auch nach gezielter Therapie immer noch entwickeln können. Unsere eigene Erfahrung findet vielfach in der Literatur Bestätigung, dass Patientenalter und angewandte Operationstechnik als wichtigster Risikofaktor für Blutungen nach TE anzusehen ist. Deswegen verzichten wir sowohl bei der Präparation wie auch der intraoperativen Blutungsstillung auf Verfahren mit Hitzeentwicklung.