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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Automatische Hörschwellenbestimmung mittels DPOAE in der pädaudiologischen Diagnostik

Meeting Abstract

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  • Thomas Janssen - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, Technische Universität München, München
  • Wolfgang Arnold - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, Technische Universität München, München
  • corresponding author Hans Peter Niedermeyer - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, Technische Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod450

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod450.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Janssen et al.
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Gliederung

Text

Die Bestimmung einer Schwerhörigkeit bei Kindern bis ca. 3 Jahren mittels Reaktionsaudiometrie und BERA ist ungenau. Extrapolierte DPOAE-Wachstumsfunktionen erlauben eine frequenzspezifische und quantitative Erfassung der Hörschwelle. Diese in einem Handgerät implementierte Methode wurde in der vorliegende Studie auf ihre klinische Anwendbarkeit überprüft.

300 Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren wurden prospektiv pädaudiologisch unter Einschluß der DPOAE-Hörschwellenschätzung untersucht. Das verwendete Gerät (Cochlea-Scan, Fischer-Zoth) stellt in der Art eines Audiogramms (DP-Audiogramm) die geschätzte Hörschwelle bei den Frequenzen 1,5; 2; 3; 4; 5 kHz dar. Die Messungen wurden im Rahmen der pädaudiologischen Sprechstunde von einer Pädaudiometristin durchgeführt.

Je nach Grad der Schwerhörigkeit betrug die Messzeit pro Ohr zwischen 2 und 8 Minuten. Bei älteren Kindern konnte eine gute Übereinstimmung zwischen dem DP-Audiogramm und der Tonschwelle beobachtet werden. Bei genetisch bedingten oder Hörminderungen nach Chemotherapie ergab sich in Hinblick auf die frequenzspezifische Erfassung der Hörstörung eine Überlegenheit der Methode gegenüber den TEOAE und der BERA. Bei sehr kleinen Kindern beobachteten wir ein vollkommen normales DP-Audiogramm. Seitendifferente mit dem Cochlea-Scan diagnostizierte Hörstörungen konnten mit der BERA bestätigt werden.

Diese Untersuchung zeigte, daß das Cochlea-Scan eine sichere frequenzspezifische und quantitative Erfassung des Hörverlustes erlaubt und der BERA in Hinblick auf Frequenzspezifität, einfacher Handhabung und weitaus kürzerer Messzeit überlegen ist. Im Gegensatz zur Freifeldaudiometrie ist eine genauere und seitendifferente Bestimmung des Hörverlustes möglich.