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Tumorselektive Mikrothrombosen nach Vascular Targeting-Therapie mit liposomalem Paclitaxel in vivo
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Es konnte gezeigt werden, dass sich Paclitaxel enkapsuliert in kationische Liposomen (PAC-LIP) nach systemischer Applikation selektiv in Tumorblutgefäßen anreichert und Tumorwachstum und -vaskularisierung signifikant reduziert. Ziel dieser Studie war es, die Thrombozyten-Endothelzellinteraktion unter Therapie mit PAC-LIP zu analysieren.
Die Experimente wurden an männlichen Syrischen Goldhamstern mit syngenen A-Mel-3 Tumoren in transparenten Rückenhautkammern durchgeführt. Die Tumore wurden 8 Tage nach Tumorimplantation mit PAC-LIP, unbeladenen kationischen Liposomen (LIP) oder dem freien Wirkstoff, i.e. Taxol® (PAC) behandelt (effektive Paclitaxeldosis: 5 mg/kg KG. i.v.). Die Adhärenz ex vivo fluoreszenzmarkierter Thrombozyten wurde mittels In vivo- Fluoreszenzmikroskopie vor und direkt nach Infusion in intra- und extratumoralen Blutgefäßen analysiert. In separaten Experimenten wurden die Tumore wiederholt an den Tagen 5, 6 und 7 behandelt, bevor die Thrombozytenadhärenz an Tag 8 analysiert wurde.
Nach einmaliger Behandlung sowohl mit PAC-LIP als auch mit LIP war akut die Thrombozytenadhärenz in intratumoralen Blutgefäßen signifikant erhöht im Vergleich zu den Ausgangsbedingungen, der Behandlung mit PAC und der Thrombozytenadhärenz in extratumoralen Blutgefäßen. Interessanterweise war im Gegensatz zur Therapie mit LIP nur nach wiederholter Behandlung mit PAC-LIP die Thrombozytenadhärenz noch signifikant erhöht und es wurden sogar intratumorale Mikrothrombosen beobachtet (LIP: 5.3±1.2 1/ROI; PAC-LIP: 15.2±0.9 1/ROI; p < 0,05).
Hiermit konnte erstmalig in vivo nachgewiesen werden, dass Thrombozyten eine wesentliche Rolle beim Therapieeffekt des Vascular Targeting mittels kationischer Liposomenformulierungen spielen.
Diese Studie wurde unterstützt durch MediGene AG, München.
S. Strieth wurde unterstützt durch das FöFoLe Programm der Medizinischen Fakultät der LMU, München, sowie die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung, Nürnberg.