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Erstbeschreibung eines Ästhesioneuroblastoms der unteren Nasenmuschel - Gibt es Riechepithel in der unteren Nasenmuschel?
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Text
Das zu den malignen Tumoren zählende Ästhesioneuroblastom stellt eine besondere Differenzierung eines Neuroblastoms mit spezieller Lokalisation dar. Der Tumor geht von den Basalzellen des olfaktorischen Epithels aus.
Der Tumor findet sich in der Regel in den oberen Abschnitten der Nasenhaupthöhle, in der Rima olfactoria, im Bereich der Lamina cribrosa und der oberen Nasenmuschel sowie am oberen Nasenseptum.
Er erscheint makroskopisch als eine grau-rötliche Masse, die Ähnlichkeit mit einem Polyp aufweisen kann. Derzeit sind über 250 Fälle eines Ästhesioneuroblastoms wissenschaftlich dokumentiert worden.
Nach Durchführung einer Septumplastikoperation mit Conchotomien der unteren Nasenmuscheln bei einem 53-jährigen Patienten mit Nasenatmungsbehinderung bei Septumdeviation sowie Muschelhyperplasie zeigte sich in der histologischen Aufarbeitung der rechten unteren Muschel überraschenderweise ein Ästhesioneuroblastom. Aufgrund der Metastasierungsneigung führten wir eine Conchektomie der Nasenmuschel sowie ein Mapping zum Ausschluss weiterer Tumorlokalisationen durch. Alle weiteren Proben ergaben Tumorfreiheit. Aufgrund der geringen Tumorausdehnung verzichteten wir auf eine postoperative Radiatio und der Patient wurde in unsere Tumornachsorge entlassen.
Soweit uns bekannt, handelt es sich hierbei um die Erstbeschreibung eines Ästhesioneuroblastoms im Bereich der unteren Nasenmuschel. In der Literatur wurde bisher Riechepithel nur im Bereich des oberen Nasenganges und der mittleren Nasenmuschel nachgewiesen. Möglicherweise dehnt sich die Riechschleimhaut bei einzelnen Personen noch weiter aus. Zur Bestätigung sind jedoch weitere immunhistochemische Untersuchungen (z.B. mit OMP) erforderlich.