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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Erstbeschreibung eines Ästhesioneuroblastoms der unteren Nasenmuschel - Gibt es Riechepithel in der unteren Nasenmuschel?

Meeting Abstract

  • corresponding author Katrin Stork - Klinik für HNO-Heilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Michael Damm - Klinik für HNO-Heilkunde der Universität zu Köln, Köln
  • A. Amirmaki - Institut für Pathologie, Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Hartmut Lobeck - Institut für Pathologie, Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Markus Jungehuelsing - Klinik für HNO-Heilkunde Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Potsdam

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod325

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod325.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Stork et al.
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Gliederung

Text

Das zu den malignen Tumoren zählende Ästhesioneuroblastom stellt eine besondere Differenzierung eines Neuroblastoms mit spezieller Lokalisation dar. Der Tumor geht von den Basalzellen des olfaktorischen Epithels aus.

Der Tumor findet sich in der Regel in den oberen Abschnitten der Nasenhaupthöhle, in der Rima olfactoria, im Bereich der Lamina cribrosa und der oberen Nasenmuschel sowie am oberen Nasenseptum.

Er erscheint makroskopisch als eine grau-rötliche Masse, die Ähnlichkeit mit einem Polyp aufweisen kann. Derzeit sind über 250 Fälle eines Ästhesioneuroblastoms wissenschaftlich dokumentiert worden.

Nach Durchführung einer Septumplastikoperation mit Conchotomien der unteren Nasenmuscheln bei einem 53-jährigen Patienten mit Nasenatmungsbehinderung bei Septumdeviation sowie Muschelhyperplasie zeigte sich in der histologischen Aufarbeitung der rechten unteren Muschel überraschenderweise ein Ästhesioneuroblastom. Aufgrund der Metastasierungsneigung führten wir eine Conchektomie der Nasenmuschel sowie ein Mapping zum Ausschluss weiterer Tumorlokalisationen durch. Alle weiteren Proben ergaben Tumorfreiheit. Aufgrund der geringen Tumorausdehnung verzichteten wir auf eine postoperative Radiatio und der Patient wurde in unsere Tumornachsorge entlassen.

Soweit uns bekannt, handelt es sich hierbei um die Erstbeschreibung eines Ästhesioneuroblastoms im Bereich der unteren Nasenmuschel. In der Literatur wurde bisher Riechepithel nur im Bereich des oberen Nasenganges und der mittleren Nasenmuschel nachgewiesen. Möglicherweise dehnt sich die Riechschleimhaut bei einzelnen Personen noch weiter aus. Zur Bestätigung sind jedoch weitere immunhistochemische Untersuchungen (z.B. mit OMP) erforderlich.