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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Plötzlicher Hörverlust unter Cumarin-Therapie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kathleen Mierzwa - SRH Waldklinikum Gera, Gera
  • Andreas Müller - SRH Waldklinikum Gera, Gera

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod194

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod194.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Mierzwa et al.
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Gliederung

Text

In dieser Studie ist die Rolle des plötzlichen Hörsturzes als ein Symptom der Antikoagulatien-Therapie mit Vitamin-K Antagonisten (Phenprocoumon; Marcumar®, Falithrom®) untersucht worden. Eine der vier möglichen Theorien zur Ätiologie des Hörsturzes ist die Reduktion des Blutzuflusses zur Cochlea durch Thrombose, Embolus, reduziertem Blutfluss oder Vasospasmus. Orale Antikoagulation sollte vor Thrombose schützen; die Frage ist hier zu stellen, ob die Antikoagulation nicht wirksam war oder die Hypothese falsch aufgestellt wurde.

Es wurden Patienten, die während einer Antikoagulantien-Therapie im Zeitraum von 1998 – 2001 einen Hörsturz erlitten und stationär in der HNO-Abteilung der Universität Jena behandelt wurden, in die Studie aufgenommen. Die Reintonaudiogramme und die Prothrombin (PT)-Werte vor und nach dem Hörsturz wurden untersucht. Diese Studie ermittelte 10 Patienten, die während einer oralen Antikoagulation einen Hörsturz erlitten. Obwohl die Reintonaudiogramme der Mehrzahl der Patienten eine Besserung des Hörverlustes zeigten, konnte in 3 Fällen fast keine Besserung nach Therapie ermittelt werden. Zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme konnte bei der Hälfte der Patienten ein PT-Wert von mehr als 30 % ermittelt werden und in 9 Fällen konnte ein PT-Wert von >30 wenigstens einmalig während der Studie gezeigt werden. Eine Verbindung zwischen der Antikoagulation und dem Hörsturz konnte nicht demonstriert werden. Momentan erfolgt eine Studie über die Gegenregulation der plasmatischen Gerinnung unter oraler Antikoagulantien-Therapie im SRH Wald-Klinikum in Gera. Wir erhoffen uns eine Aussage zur Hypothese der Fibrinogen-Up-Regulation als ätiol. Faktor der Hörstörungen.