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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Die Stenosierung der A. carotis interna als unterschätzte Spätkomplikation der Radiatio bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Richard Doll - HNO-Klinik/ E.v.Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Katrin Stork - HNO-Klinik/ Ernst v. Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Markus Jungehülsing - HNO-KLinik/ Ernst v. Bergmann Potsdam, Potsdam

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod116

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod116.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Doll et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Radiatio gehört zur Standardtherapie des Plattenepithelkarzinoms im Kopf-Hals-Bereich. Nach Radiatio wurden wiederholt Stenosen der A. carotis nach einem Intervall von mehreren Jahren beschrieben. Anfangs diskrete Symptome können auf möglicherweise im Verlauf schwere Komplikationen hindeuten.

Methode: An dem Fallbeispiel eines 70 j. Patienten soll exemplarisch die Amaurosis fugax als Initialsymptom eines prox. subtotalen Verschlusses der A. carotis sinistra nach Radiatio und Neck diss. bei Adeno-Ca der Gl. parotis (pT1, N2b, R0, L0, V0, G2b) nach einem Intervall von 4 Jahren dargestellt werden.

Der klinische Fall wird demonstriert sowie ein Überblick über die häufigen Symptome und Komplikationen dieser schwerwiegenden Veränderung gegeben.

Ergebnis: In diesem speziellen Fall gelingt die Behandlung mittels PTA, Ballondilatation und Stenting eines postbulbären subtotalen Verschlusses der A. carotis int. sinistra. Unmittelbar nach Intervention zeigt sich ein glattwandiges Gefäß mit weniger als 10 % Reststenose. Die CCT-Kontrolle sowie neurologische Konsiliaruntersuchungen zeigten keinen Anhalt für Komplikationen. Duplexsonographisch ergab sich ein gutes Primärergebnis.

Schlussfolgerung: Das rechtzeitige Erkennen dieser häufigen Spätkomplikation nach Radiatio ermöglicht eine adäquate und erfolgreiche Intervention im Sinne des Patienten.

Im klinischen Alltag der Tumornachsorge sollte deshalb dringend auf diskrete neurologische Symptome wie die Amaurosis fugax reagiert werden, so daß schwerwiegende Komplikationen vermieden werden können.

Weiterhin sollte die Doppleruntersuchung der Halsgefäße vor und nach Radiatio in die Betreuung der radiierten Patienten insbesondere bei weiteren Arteriosklerose-Risikofaktoren Einzug halten.