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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Das Liposarkom als Differentialdiagnose der zervikalen Raumforderung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Julia Dlugaiczyk - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Bernhard Schick - HNO-Klinik, Erlangen
  • Kerstin Amann - Pathologisch-Anatomisches Institut, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod115

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod115.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Dlugaiczyk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Liposarkome sind die zweithäufigsten malignen mesenchymalen Tumoren des Erwachsenenalters. Im Kopf-Hals-Bereich stellen sie jedoch eine Rarität dar. Seit 1911 wurden weniger als 100 Liposarkome im HNO-Bereich beschrieben. Histopathologisch unterscheidet man das gut differenzierte, das myxoide, das rundzellige und das pleomorphe Liposarkom. Das klinische Verhalten korreliert stark mit dem histologischen Typ.

Methoden/Ergebnisse: Wir berichten über einen 54-jährigen Patienten, der sich wegen einer unklaren zervikalen Raumforderung rechts vorstellte. In der B-Bild-Sonographie demarkierte sich eine scharf begrenzte echoinhomogene Raumforderung (Länge: 10cm, Breite: 7cm, Tiefe: 2cm), welche sich von der Carotisbifurkation bis nach infraklavikulär erstreckte. Der Tumor wurde vom M. sternocleidomastoideus bedeckt, verdrängte die A. carotis communis und komprimierte die V. jugularis interna. Im MRT zeigte die Raumforderung ein inhomogenes Signal in der T2-Wichtung, sowie ein signalarmes Verhalten in T1, mit kräftigem Enhancement nach KM-Gabe. Wir führten eine komplette Exstirpation des gut abgekapselten Tumors durch. Histopathologisch zeigte sich ein gut-differenziertes Liposarkom. Postoperativ wurde eine Radiotherapie des rechten Halses durchgeführt.

Schlussfolgerungen: Das Liposarkom stellt eine wichtige Differentialdiagnose der zervikalen Raumforderung dar, besonders in Abgrenzung zum Lipom. Als Therapie der Wahl gilt die großzügige Tumorexstirpation. Der Stellenwert der Radiotherapie ist noch unsicher, sollte aber aufgrund der Strahlensensitivität beachtet werden. Die Chemotherapie hat bisher lediglich experimentellen Charakter. Da auch 30 Jahre nach Resektion noch Rezidive beschrieben worden sind, ist eine lebenslange Tumornachsorge unverzichtbar.