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Zellwachstum auf mikrostrukturierten Oberflächen
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Postoperative Bindegewebsbildung auf dem Cochleaimplantat (CI) senken die Effektivität der Stimulationsübertragung. Das Zellwachstum auf dem Implantat wird vom Material und dessen Oberflächeneigenhaften bestimmt. Ziel ist die Entwicklung einer für Bindegewebszellen „unattraktiven“ Implantatoberfläche.
Das CI besteht aus 22 Platin-Iridiumkontakten, eingebettet in einen Silikonträger, gefertigt aus Silikon LSR30 und HCRP50. Mittels Femtosekundenlaser wurden Mikrostrukturen in das Elektrodenmaterial eingebracht. Fluoreszenzmarkierte Zellen ermöglichen es, Wachstum und Morphologie auch auf den nichttransparenten Elektrodenmaterialien zu beobachten. Einzelne Zellen können den Mikrostrukturen zugeordnet und ihre Wachstumsrate mit der lokalen Geometrie korreliert werden.
Das Fibroblastenwachstum auf dem Elektrodenmetall entspricht dem der Kontrollzellen auf Glas, die Wachstumsrate ist auf beiden Silikonarten im Vergleich zu Zellen auf Glas geringer. Silikone mit polierter Oberflächenqualität wirken sich negativ auf die Zellwachstumsrate aus. Die Strukturierung der Oberfläche des Silikons LSR30 reduziert das Zellwachstum der Fibroblasten weiter. Die Wachstumsrate nimmt mit steigender Strukturbreite zwischen 4-10µm ab. Auch bei Silikon HCRP50 wird das Zellwachstum auf unpolierter Oberfläche durch die Mikrostrukturierung reduziert.
Die Strukturierung des Elektrodenträgermaterials reduziert das Zellwachstum. In weiteren Experimenten sollen verschiedene Geometrien der Mikrostrukturierung getestet, die Oberflächenstrukturierung auf dem Implantatmaterial optimiert und gleichzeitig der Kontakt zu den neuronalen Zielzellen verbessert werden. Diese Ergebnisse sind erste Schritte zur gezielten Entwicklungen funktionaler Implantatoberflächen in vivo und in vitro.
Unterstützt durch DFG, Sonderforschungsbereich 599.