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Untersuchung der Tonhöhenunterscheidung im HiRes-System in Abhängigkeit der Zeit
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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In der klinischen Routine hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl von CI-Trägern in der Lage ist, die Tonhöhen zweier benachbarter Elektrodenkontakte zu unterscheiden. Das HiRes-System der Firma Advanced Bionics bietet die Möglichkeit zusätzliche Tonhöhen zu präsentieren. Diese werden durch die Stromverteilung (englisch: „current steering“) zwischen zwei benachbarten Kontakten erzeugt und nennen sich „virtuelle Kanäle“.
Nachdem sich in einer vorangegangen Studie gezeigt hat, dass die CI-Träger die Tonhöhen dieser Zwischenkanäle differenzieren können, wurde nun evaluiert, ob ein Lerneffekt erkennbar ist. Den Studienteilnehmern wurden dafür Tonpaare präsentiert, sowohl von physikalischen als auch von virtuellen Kanälen. Sie mussten sich entscheiden, welcher der Töne der höhere war.
Insgesamt nahmen 5 CI-Träger an dieser Studie teil. Sie nutzten ein HiRes90K- oder CII-Implantat und die HiRes-Sprachstrategie. Die Teilnehmer hatten ein durchschnittliches Testalter von 47,9 Jahren (38,3 bis 61,4 Jahre) und eine durchschnittliche Ertaubungsdauer von 0,7 Jahren (0 bis 2,5 Jahre). Sie alle waren postlingual ertaubt.
Es zeigte sich während der ersten sechs Monate eine deutliche Verbesserung der differenzierbaren Tonhöhenauflösung. Das Ergebnis lässt auf einen Lerneffekt schließen. Kurz nach der ersten Anpassung sind nur wenige der Studienteilnehmer in der Lage in kleinen Bereichen des Elektrodenarrays eine Auflösung von 0,5, d.h. einen Zwischenkanal, zu erreichen. Anschließend zeigten einige in den nächsten Monaten schnelle Fortschritte bei der Verbesserung der Differenzierung. Andere zeigten zumindest eine flachere Lernkurve. Eine weitere Verbesserung auch nach mehr als sechs Monaten ist nicht auszuschließen.