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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Untersuchung der Tonhöhenunterscheidung im HiRes-System in Abhängigkeit der Zeit

Meeting Abstract

  • corresponding author Martina Brendel - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Carolin Frohne-Büchner - Advanced Bionics GmbH, Hannover
  • Andreas Büchner - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Timo Stöver - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod047

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod047.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Brendel et al.
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Gliederung

Text

In der klinischen Routine hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl von CI-Trägern in der Lage ist, die Tonhöhen zweier benachbarter Elektrodenkontakte zu unterscheiden. Das HiRes-System der Firma Advanced Bionics bietet die Möglichkeit zusätzliche Tonhöhen zu präsentieren. Diese werden durch die Stromverteilung (englisch: „current steering“) zwischen zwei benachbarten Kontakten erzeugt und nennen sich „virtuelle Kanäle“.

Nachdem sich in einer vorangegangen Studie gezeigt hat, dass die CI-Träger die Tonhöhen dieser Zwischenkanäle differenzieren können, wurde nun evaluiert, ob ein Lerneffekt erkennbar ist. Den Studienteilnehmern wurden dafür Tonpaare präsentiert, sowohl von physikalischen als auch von virtuellen Kanälen. Sie mussten sich entscheiden, welcher der Töne der höhere war.

Insgesamt nahmen 5 CI-Träger an dieser Studie teil. Sie nutzten ein HiRes90K- oder CII-Implantat und die HiRes-Sprachstrategie. Die Teilnehmer hatten ein durchschnittliches Testalter von 47,9 Jahren (38,3 bis 61,4 Jahre) und eine durchschnittliche Ertaubungsdauer von 0,7 Jahren (0 bis 2,5 Jahre). Sie alle waren postlingual ertaubt.

Es zeigte sich während der ersten sechs Monate eine deutliche Verbesserung der differenzierbaren Tonhöhenauflösung. Das Ergebnis lässt auf einen Lerneffekt schließen. Kurz nach der ersten Anpassung sind nur wenige der Studienteilnehmer in der Lage in kleinen Bereichen des Elektrodenarrays eine Auflösung von 0,5, d.h. einen Zwischenkanal, zu erreichen. Anschließend zeigten einige in den nächsten Monaten schnelle Fortschritte bei der Verbesserung der Differenzierung. Andere zeigten zumindest eine flachere Lernkurve. Eine weitere Verbesserung auch nach mehr als sechs Monaten ist nicht auszuschließen.