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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Datenaustausch zwischen Gesundheitsakte und mobilem Endgerät

Meeting Abstract

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  • Florian Kärcher - Hochschule Heilbronn, Michelfeld, Deutschland
  • Oliver Emmler - InterComponentWare, Heidelberg, Deutschland
  • Martin Haag - Hochschule Heilbronn, Heilbronn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocMI15-6

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2008/08gmds183.shtml

Veröffentlicht: 10. September 2008

© 2008 Kärcher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung

LifeSensor ist eine webbasierte Gesundheitsakte des Unternehmens InterComponentWare AG (ICW AG), in der der Bürger alle medizinischen Informationen übersichtlich ablegen, verwalten und einsehen kann. Sie unterstützt den Bürger bei der Dokumentation, der Verfügbarkeit und dem Austausch von medizinischen Daten mit Leistungserbringern. Um Daten wie Blutdruckwerte oder Gewicht komfortabel einzutragen, ist die Gesundheitsakte aufgrund ihrer Darstellung und Bedienung für mobile Endgeräte wie Handy oder PDA nicht geeignet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung einer webbasierten Applikation zur mobilen Nutzung einer Gesundheitsakte. Der Datenaustausch mit Mobiltelefon und Gesundheitsakte wird exemplarisch an Gewicht, Blutdruck und Notfalldaten verdeutlicht. Zur Entwicklung der webbasierten Applikation iLifesensor wurden die frei verfügbaren Software Entwicklungs Kits (SDK) der Firma ICW und der Firma Apple verwendet. iLifeSensor wird am Apple iPhone demonstriert. Die Applikation kann jedoch auch von anderen Mobiltelefonen aufgerufen werden.

Material und Methoden

Die Applikation bietet die Möglichkeit, sich mit den Benutzerdaten der Gesundheitsakte anzumelden. Anschließend kann man im Menü zwischen der Rubrik Gewicht, Blutdruck, Hausarzt und Notfalldaten wählen. Entscheidet man sich für Gewicht, so bekommt man alle in LifeSensor eingetragenen Gewichtsdaten, sortiert nach dem neuesten Datum, zu sehen. Eine eingebundene Grafik zeigt die Veränderungen der Werte an. Durch Auswahl eines Wertes wird die Detailansicht aufgerufen. Diese zeigt zusätzlich noch die Uhrzeit des Eintrages an und bietet die Möglichkeit den Eintrag zu löschen. Ein weiterer Punkt ist die Verwaltung von Blutdruck und Puls. Dies geschieht nach dem gleichen Prinzip wie bei der Rubrik Gewicht. Bei der Auswahlmöglichkeit „Hausarzt“ kann man sich die Kontaktdaten des Arztes anzeigen lassen. Diese beinhalten die Adresse, E-Mail und Telefonnummer. Durch Klick auf das Adressfeld wird der Standort der Praxis in GoogleMaps dargestellt. Bei Auswahl von E-Mail bzw. Telefonnummer wird das E-Mail Programm geöffnet bzw. die Nummer des Hausarztes gewählt. Des Weiteren kann man sich die Notfalldaten (Abbildung 1 [Abb. 1]) anzeigen lassen. Darunter fallen Diagnosen, Allergien, Medikation und der Hausarzt, der benachrichtigt werden soll.

Architektur

Bei den genannten Aktionen werden Daten über die Schnittstellen von LifeSensor geladen bzw. an LifeSensor gesendet.

Für den Datenaustausch wird das Software Development Kit (SDK) der ICW eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Java Bibliothek zur Nutzung der Schnittstellen für die Authentifizierung sowie Lese- und Schreibzugriffe auf Lifesensor.

Für die Aufbereitung der Daten auf dem iPhone wurde das SDK der Firma Apple verwendet. Das Apple SDK dient der korrekten Anzeige der Daten auf dem iPhone. Eine Anpassung an andere Mobiltelefone ist durch die lose Kopplung von ICW SDK und Apple SDK leicht möglich. iLifeSensor wurde in Java entwickelt und mit Hilfe von Java Server Pages im Webbrowser dargestellt. iLifesensor wird auf einem Tomcat Server betrieben.

Abbildung 2 [Abb. 2]

Ergebnisse

Die Anbindung eines Mobiltelefons an eine Gesundheitsakte auf Basis einer Webapplikation konnte gezeigt werden.

Durch die gute Dokumentation beider beschriebenen SDK’s war eine Implementierung ohne grössere Probleme möglich. Das ICW SDK ermöglicht einen sicheren und gezielten Datenaustausch mit der Gesundheitsakte des Nutzers. Die Vewendung von Ansätzen des User Center Design und des Apple SDK ermöglichten die Umsetzung der definierten Nutzungsanforderungen und die Erreichung einer guten Gebrauchstauglichkeit.

Diskussion

Die Implementierung als Webapplikation bietet Vorteile im Upgrade der Funktionalitäten und in einer zukünftigen Plattformunabhängigkeit im Gegensatz zu einer Full-Client Applikationen (z.B. Java for Mobile).

Die Nutzung von HTML/CSS bietet die Möglichkeit der einfachen Anpassung der Applikation an weitere Mobiltelefone und damit ein hohes Maß an Flexibilität für kommende Entwicklungen.

Durch die Verwendung von Java, HTML und CSS in den SDK kann eine Implementierung in gängige Systeme einfach durchgeführt werden. Die Implementierung von proprietären Formaten als auch die Einarbeitung in das HL7 Reference Information Model kann dadurch entfallen.


Literatur

1.
iPhone Dev Center [Webseite] 2008. Verfügbar unter: http://developer.apple.com/iphone/ [aufgerufen 7. März 2008]. Externer Link
2.
ICW Developer Network [Webseite] 2008. Verfügbar unter: http://idn.icw-global.com/downloads.html [aufgerufen 10. März 2008].
3.
Technical White Paper – Software Development Kit [Webseite, PDF] 2008. Verfügbar unter: http://idn.icw-global.com/fileadmin/downloads/SDK/TechnicalWhitepaper_en_US_GetIT_SDK_COM_1.12_Java_1.2_DE_en_US_1.00.pdf. Externer Link