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Arbeitszeitbelastung und körperliche Beschwerden. Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativerhebung im Herbst 2006 "Arbeit, Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Krankenhausärzten und -ärztinnen"
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Ziel: Im Zentrum der Studie standen die Erfassung der Arbeitszeitbelastung und die Analyse eines Zusammenhangs zwischen Arbeitszeitbelastung und körperlichen Beschwerden bei Krankenhausärzten in Deutschland.
Methode: Die Daten zur Arbeitszeit (Dauer eines durchschnittlichen Arbeitstages und die Anzahl der Bereitschaftsdienste im Monat) und körperlichen Beschwerden anhand der Skala von Zerssen (1976) wurden im Rahmen der schriftlichen Repräsentativerhebung zu „Arbeit, Gesundheit und Gesundheitsverhalten der Ärzte und Ärztinnen 2006“ erhoben. Eine Arbeitszeitbelastung wurde als Vollzeitbeschäftigung, Arbeitstag von 10 oder mehr Stunden und die Ableistung von 6 oder mehr Bereitschaftsdiensten im Monat definiert. Die Daten wurden mit ANOVA und einem Regressionsmodell analysiert.
Ergebnisse: Die Rücklaufsquote lag bei 58% (n=1917). Jeder fünfte Arzt (19%) ist von deutlicher Arbeitszeitbelastung betroffen. Die Anstellung in einem operativen Fach (OR 1,74), die Zugehörigkeit zur Altersgruppe der bis 35-Jährigen (OR 1,65) und das männliche Geschlecht (OR 1,73) sind signifikante Prädiktoren deutlicher Arbeitszeitbelastung. Arbeitszeitbelastung korrelierte signifikant mit der Gesamtsumme (F=13, p=0,000), und der folgenden körperlichen Beschwerden: Erschöpfung (Schwächegefühl, Mattigkeit, Unruhe, Schweregefühl in den Beinen, übermäßiges Schlafbedürfnis, Zittern), Stimmungsschwankungen (Reizbarkeit, Grübelei), gastrointestinale Beschwerden (Gewichtsabnahme, Übelkeit) und Herzbeschwerden (Stiche in der Brust, Kloßgefühl im Hals).
Konklusion: Arbeitszeitbelastung ist bei Krankenhausärzten präsent und korreliert signifikant mit körperlichen Beschwerden. Maßnahmen zur Intervention sind dringend erforderlich.