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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Gender in der Epidemiologie: methodische Aspekte

Meeting Abstract

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  • Gabriele Bolte - Institut für Epidemiologie, Universität Ulm, Ulm

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds776

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds776.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Bolte.
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Gliederung

Text

Vor dem Hintergrund von geschlechtsspezifischen und geschlechtervergleichenden Ansätzen in der Gesundheitsforschung wird in diesem Vortrag die Frage untersucht, inwieweit die Kategorie Geschlecht mit ihren Dimensionen des biologischen Geschlechts (Sex) und des sozialen Geschlechts (Gender) systematisch und konzeptionell Eingang in die Epidemiologie gefunden hat und welche methodischen Ansätze entwickelt wurden. Ein häufig geäußerter Kritikpunkt an epidemiologischer Forschung ist, dass routinemäßig für Alter und Geschlecht statistisch kontrolliert wird, die Dimensionen von Gender jedoch oftmals ignoriert werden.

Beispiele für die angemessene Berücksichtigung von Gender in der Expositionserhebung, bei der Analyse der sozialen Lage oder bei der Modellierung von Effektmodifikationen gibt es in der aktuellen Fachliteratur in wissenschaftlichen Zeitschriften. Epidemiologische Fach- und Lehrbücher sowie die universitäre Lehre der Epidemiologie zeugen jedoch davon, dass Gender noch nicht in den aktuell vorherrschenden Denkstil der Epidemiologie integriert wurde.

Für die Weiterentwicklung einer validen epidemiologischen Forschung sind die Schaffung begrifflicher Klarheit, die Entwicklung eindeutiger Konzepte und differenzierter statistischer Methoden notwendig. Nur so kann die Analyse der Bedeutung der Faktoren des biologischen Geschlechts (Sex) und der Dimensionen des sozialen Geschlechts (Gender) sowie deren komplexen Wechselwirkungen gelingen.