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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Aktionstag „Impf-Check“ und dauerhafte Impfsprechstunde für Asylbewerber der Sammelunterkunft Neuburg/Donau

Meeting Abstract

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  • Wolfgang Kaiser - Gesundheitsamt, Neuburg/Schrobenhausen
  • Bernhard Schmid - Gesundheitsamt, Neuburg/Schrobenhausen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds577

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds577.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Kaiser et al.
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Gliederung

Text

Ausgehend von einem Rückgang an Impfungen von Asylbewerbern aus der Sammelunterkunft in Neuburg/Donau von 64 Erwachsenen im Jahr 2004 auf 4 Personen im Jahr 2006 galt es, die Inanspruchnahme des kostenlosen Impfangebotes nach STIKO (Tetanus, Diphterie, Polio und Hepatitis-B ) wieder zu steigern. Ursächlich für den Rückgang war eine mangelhafte Information der Asylbewerber über das Impfangebot seitens des Personals der Sammelunterkunft und der Ausländerbehörde des Kreises.

In Absprache mit Leitung und Sozialdienst der Unterkunft fand ein Aktionstag in der Gemeinschaftsunterkunft mit mehrsprachiger Information und Einsichtnahme in die Impfbücher durch Fachpersonal des Gesundheitsamtes statt. Die Bewohner wurden hierzu im Rahmen der Essensausgabe mit Handzetteln und Gesprächen vor Ort persönlich eingeladen. Von 335 Bewohnern der Unterkunft kamen schließlich 72 (= 21,5%) zum Aktionstag „Impf-Check“ und informierten sich über erforderliche Impfungen.

Gleichzeitig erfolgte die Einladung zum Tags darauf in den Räumen des Gesundheitsamtes stattfindenden Impftages, zu dem sich 31 Personen (43 % der Interessenten des Vortages) zum Beginn bzw. zur Auffrischung der empfohlenen Impfungen einfanden.

Als niederschwelliges Angebot wurde zudem am Gesundheitsamt dauerhaft eine Impfsprechstunde für Asylbewerber eingerichtet. Hierüber wurde ein mehrsprachiger Info-Flyer erstellt, der zukünftig in der Gemeinschaftsunterkunft und im Ausländeramt des Landratsamtes den Asylbewerbern bei Besuchskontakten ausgehändigt wird.

Bisher (Stand 19.04.2007) haben sich somit im Jahr 2007 bereits 45 Asylbewerber mit den erforderlichen Impfungen versorgen lassen.

Durch Aktionstage und ein niederschwelliges Impfangebot ließen sich die Impfraten bei Asylbewerber innerhalb eines kurzen Zeitraumes deutlich steigern.