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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Prävalenz der selbstberichteten Beschwerden bei FH-Studierenden in Nordrhein-Westfalen – Fast jeder zweite Studierende leidet unter Konzentrationsschwierigkeiten

Meeting Abstract

  • Simone Tuschinske - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Bielefeld
  • Sabine Meier - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Bielefeld
  • Alexander Krämer - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Bielefeld
  • Rafael Mikolajczyk - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Bielefeld

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds422

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds422.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Tuschinske et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Gesundheitsförderung im Setting Hochschule wird zunehmend wichtiger. Die Rückmeldungen der Beratungsstellen an Hochschulen verzeichnen eine Zunahme von psychischen Beschwerden bei den Studierenden. Da die selbstberichteten psychischen und somatischen Beschwerden eine wichtige Determinante für den allgemeinen Gesundheitszustand bilden, wurden im Rahmen des Forschungsprojektes Gesundheitssurvey für Studierende in NRW Studierende an nordrheinwestfälischen Hochschulen unter anderem dazu befragt.

Ziel: Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Prävalenz von selbstberichteten Beschwerden in einer repräsentativen Stichprobe von FH-Studierenden, nach Geschlecht differenziert, auszuwerten.

Methode: Im Sommersemester 2006 wurden an vier zufällig ausgewählten Fachhochschulen (Bielefeld, Bochum, Köln und Münster) Befragungen durchgeführt. Insgesamt nahmen 831 Studierende (42% Frauen, 58% Männer) an der Studie teil. Erhoben wurden die Daten mit Hilfe eines 20-seitigen Fragebogens, dessen Schwerpunkt Aspekte der psychischen Gesundheit bildeten. Mit Hilfe einer vierstufigen Skala von „nie“ bis „sehr oft“ wurden 17 unterschiedliche Beschwerden in den letzten 12 Monaten erfragt.

Ergebnisse: Annähernd die Hälfte der Befragten (43,8%) gab an, „sehr oft“ und „eher oft“ unter Konzentrationsschwierigkeiten zu leiden. 38,6% nannten Nervosität und Unruhe, 35,8% Kreuz- und Rückenschmerzen und 35,2% Nacken- und Schulterschmerzen als häufig auftretende Beschwerden. Unter Kopfschmerzen litten 29,9% der Studierenden. 28,9% gaben Stimmungsschwankungen und 27,9% Schlafstörungen an. Die restlichen zehn Beschwerden wurden seltener genannt. Alle Beschwerden wurden häufiger von den Frauen als von den Männern angegeben.

Diskussion: Im Vergleich zu in der Vergangenheit durchgeführten Befragung von Studierenden, ist eine steigende Tendenz bei den psychischen Beschwerden, insbesondere bei den Frauen, festzustellen. Während in früheren Studien Kreuz- und Rückenschmerzen sowie Nacken- und Schulterschmerzen die ersten Plätze belegten, standen jetzt Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität und Unruhe an den ersten Stellen der beklagten Beschwerden. In weiteren Studien sollten die Ursachen für die Zunahme der Beschwerden eruiert werden. Außerdem sind individuelle und strukturelle Interventionen erforderlich, um einen weiteren Anstieg der Krankheitslast durch diese Beschwerden in der Population der FH-Studierenden zu vermeiden.