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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Abbildung von intensivmedizinischen und anästhesiologischen Scores und Assessments mittels LOINC und SNOMED CT

Meeting Abstract

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  • Sylvia Thun - DIMDI, Köln
  • Frank Oemig - HL7 Benutzergruppe in Deutschland e.V., Köln
  • Ricarda Rüth - Klinik für Anaesthesiologe, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Justus- Liebig- Universität Gießen, Gießen
  • Rainer Röhrig - Klinik für Anaesthesiologe, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Justus- Liebig- Universität Gießen, Gießen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds419

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds419.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Thun et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Scores und Assessments erlangen in der klinischen Dokumentation durch die Verwendung zur Entgeltermittlung, Qualitätssicherung und Forschung eine zunehmende Bedeutung [1], [2], [3], [4], [5]. Im Rahmen der Arbeiten an dem Implementierungsleitfaden „Scores und Assessments“ der HL7-Benutzergruppe [6] sollen die in der deutschen Intensivmedizin und Anästhesiologie üblichen Beurteilungsverfahren standardisiert und strukturiert mittels HL7 V2.x und HL7 V3 abgebildet werden. Es soll überprüft werden, inwieweit diese mithilfe von LOINC oder SNOMED-CT dargestellt werden können.

Material und Methode: Es wurden 30 national gebräuchliche intensivmedizinische und anästhesiologische Beurteilungsverfahren auf die Abbildbarkeit hin untersucht. Die Arbeiten wurden mit der LOINC-Version 2.19 und dem Pflegewerkzeug RELMA 3.19 [7], [8], [9], [10], [11] sowie der SNOMED-CT-Core-Version (Januar 2007) und dem Clue-Browser (V5.5) durchgeführt [12], [13].

Ergebnisse: Von den 30 untersuchten Verfahren werden derzeit vier (13%) in LOINC und 20 (67%) in SNOMED-CT abgebildet. In LOINC werden nur die Glasgow-Coma-Skala (GCS) und die Braden-Skala detailliert dargestellt. Die einzelnen Variablen der GCS sind mit einzelnen LOINC- und SNOMED-CT-Codes versehen. SNOMED-CT bietet darüber hinaus die Codierung der einzelnen Ergebniswerte an. Damit sind die Ergebniswerte der GCS nur in SNOMED-CT eindeutig und detailliert kodierbar.

Einzelne Parameter, wie die Ermittlung der Inkontinenz bei Waterlow, FIM, Barthel und Norton sind nicht spezifisch codierbar. Daraus ergibt sich, dass die verschiedenen Punktwerte semantisch nicht eindeutig abgebildet werden können. Durch eine geschickte Modellierung in den erforderlichen Nachrichtenelementen der HL7-Spezifikation ist es heute zwar möglich, einzelne Parameter der Scores mit Wert und Einheit zu übertragen, eine unterschiedliche Interpretation ist bei den Kommunikationspartnern jedoch nicht auszuschließen.

Schlussfolgerung: Die in der Intensivmedizin und Anästhesiologie gebräuchlichen Scores und Assessments müssen mittels Standardterminologien abzubilden sein, um die Interoperabilität zu gewährleisten. Da dies zurzeit sowohl hinsichtlich der nationalen Anforderungen als auch der technischen Anforderungen zur Datenweitergabe einzelner Felder noch nicht zufriedenstellend möglich ist, ist es unumgänglich, die Terminologien dahingehend weiterzuentwickeln.


Literatur

1.
Rüth R, Michel-Backofen A, Katzer C, Meister M, Hartmann B, Thun S, Röhrig R. Abbildung des strukturierten Vokabulars einer Intensivstation in LOINC, Telemed Berlin 2007
2.
Jakob R. LOINC im medizinischen Laboratorium. J Lab Med 2005;29(1):6–10
3.
DGAI, BDA Leitlinie. Mindestinhalte der Dokumentation im Bereich der Intensivmedizin (Kerndatensatz Intensivmedizin): http://www.qm-anästhesie.de/download.htm Externer Link
4.
Michel-Backofen A, Röhrig R, Junger A, Hartmann B, Marquardt K. Abbildbarkeit des strukturierten Vokabulars eines PDMS auf das LOINC Vokabular. 50. Jahrestagung gmds 2005
5.
http://www.dimdi.de/static/de/ehealth/loinc/index.htm Externer Link
6.
http://www.hl7.de HL7-Benutzergruppe in Deutschland e.V. Externer Link
7.
http://www.regenstrief.org/loinc Externer Link
8.
Semler SC. Labor- und Vitaldatenkommunikation: Standardisierung durch LOINC, Deutsches Ärzteblatt;100 (11); p. 10 /20030314/
9.
White TM, Hauan MJ. Extending the LOINC conceptual schema to support standardized assessment instruments. J Am Med Inform Assoc 2002;9(6): 586-599
10.
McDonald C, Schadow G, Suico J, Heitmann K. Sprechen Sie LOINC. HL7- Mitteilungen 2000;(8):6-11
11.
Bakken S et al. Evaluation of the Clinical LOINC Semantic Structure as a Terminology Model for Standardized Assessment Measures. J Am Med Inform Assoc. 2000 Nov-Dec; 7(6):529-538
12.
http://www.snomed.org/snomedct/ Externer Link
13.
SNOMED International. Clue 5.5, a browser for SNOMED CT. Chicago: SNOMED International. Core0701. 2007.