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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Mundgeruch und Refluxkrankheit in einer bevölkerungsrepräsentativen Studie

Meeting Abstract

  • Christian Schwahn - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Grifswald, Deutschland
  • Franziska Struch - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Grifswald, Deutschland
  • Henri Wallaschofski - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Grifswald, Deutschland
  • Henry Völzke - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Grifswald, Deutschland
  • Thomas Kocher - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Grifswald, Deutschland

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds379

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds379.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Schwahn et al.
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Gliederung

Text

Patienten mit Mundgeruch suchen den Arzt für Allgemeinmedizin, den Zahnarzt oder auch den Gastroenterologen auf. Bei einer Vielzahl von vermuteten Ursachen ist es unklar, ob Refluxkrankheit („Gastro-esophageal reflux disease“ [GERD]) ein Risikofaktor für Mundgeruch ist oder nicht. Wir untersuchten diesen möglichen Zusammenhang in der bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsstudie Study of Health in Pomerania (SHIP).

Der Zusammenhang zwischen der Exposition GERD (Frage aus dem Selbstbeantwortungsfragebogen nach Sodbrennen oder saurem Aufstoßen auf 4 Stufen) und dem Endpunkt Mundgeruch (aus dem Interview) wurde stratifiziert nach 2588 bezahnten Personen im Alter von 20-59 Jahren und 417 zahnlosen im Alter von 40-81 Jahren durchgeführt. Chronische Oesophagitis wurde als zusätzliche Exposition erfaßt. Es erfolgte eine sukzessive Adjustierung nach Alter, Geschlecht, depressiven Symptomen, chronischer Gastritis, Rauchen, Schulbildung und dentalem Status.

Wir fanden bei bezahnten Personen eine moderate, positive Assoziation zwischen GERD und Mundgeruch (odds ratio 2,24, 95% CI 1.27-3.92, p=0.0050 für schwere GERD-Symptome im Vergleich zu keinen GERD-Symptomen) sowie zwischen Oesophagitis und Mundgeruch (odds ratio 3.53, 95% CI 1.14-10.90, p=0.0283) mit einer klar ausgeprägten Dosis-Wirkungsbeziehung und bei zahnlosen Personen eine starke, positive Assoziation zwischen GERD und Mundgeruch (odds ratio 12,94, 95% CI 2,66-63,09, p=0,0015 für schwere GERD-Symptome im Vergleich zu keinen GERD-Symptomen).

Diese Studie belegt eine Assoziation zwischen GERD und Mundgeruch. Da für GERD - ein zunehmendes Public-Health-Problem - jetzt Behandlungsmöglichkeiten bestehen, bestehen sie jetzt möglicherweise auch für Mundgeruch.