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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Das Nottingham Health Profile: Ein geeignetes Instrument zur Erhebung der Ergebnisqualität in der kardiologischen und orthopädischen Rehabilitation?

Meeting Abstract

  • Anja Rudolph - ISEG - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung Hannover e.V., Hannover
  • Eva Maria Bitzer - ISEG - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung Hannover e.V., Hannover
  • Hans Dörning - ISEG - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung Hannover e.V., Hannover
  • Deepa Sampath Kumar - ISEG - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung Hannover e.V., Hannover

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds336

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds336.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Rudolph et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Nottingham Health Profile (NHP) ist ein standardisierter Fragebogen zur Erhebung des Gesundheitszustandes. Im Rahmen einer psychometrischen Prüfung wurde untersucht, ob das NHP geeignet ist, die Ergebnisqualität in der Medizinischen Rehabilitation zu messen.

Methoden: Im Rahmen der Entwicklung eines standardisierten Qualitätsbewertungssystems wurden 304 kardiologische und 292 orthopädische Rehabilitanden aus vier Kliniken zu jeweils zwei Messzeitpunkten befragt. Dabei kamen neben dem NHP in der Kardiologie der MacNew Heart Disease Quality of Life Questionnaire (MacNew) und in der Orthopädie der Funktionsfragebogen Hannover (FFbH) zur Anwendung. Die psychometrischen Eigenschaften des NHP wurden mit denen der indikationsspezifischen Messinstrumente verglichen. Folgende Methoden wurden angewendet:

1.
Kriteriumsvalidität: Messergebnisse verschiedener Subpopulationen,
2.
Konstruktvalidität: Spearman’s Rangkorrelationskoeffizienten,
3.
Interne Konsistenz: Cronbach’s alpha,
4.
Änderungssensitivität: t-Test, Effektstärke (ES), Standardized Response Mean (SRM).

Ergebnisse:

1.
Das NHP bildete Unterschiede des Gesundheitszustandes verschiedener Subpopulationen (z.B. Altersgruppen) ab, die Ergebnisse waren höchst signifikant.
2.
Die Skalen des NHP und der spezifischen Fragebögen mit ähnlichen Inhalten korrelierten erwartungsgemäß hoch (z.B. Physische Mobilität mit Gesamtskala FFbH: r=0,79). Skalen mit unterschiedlichen Inhalten korrelierten entsprechend geringer (z.B. Schlaf mit FFbH: r=0,31).
3.
Cronbach’s alpha ergab für die Skalen des NHP 0,7-0,8, für die Skalen des MacNew 0,90-0,95 und für den FFbH 0,89.
4.
Die Skalen des NHP wiesen niedrigere ES/SRM auf als die des MacNew (ES 0,08-0,47 vs. 0,39-0,57; SRM 0,09-0,46 vs. 0,46-0,62). Doch so wie die Skala Physical das höchste ES/SRM beim MacNew aufwies, zeigten auch die inhaltlich ähnlichen Skalen Physische Mobilität und Energie die höchsten ES/SRM beim NHP. Das Ergebnis der Skala Physische Mobilität stimmte zudem mit dem des FFbH überein (ES 0,45; SRM 0,49 bzw. 0,52).

Schlussfolgerungen: Das NHP erwies sich im Vergleich zu den beiden indikationsspezifischen Instrumenten als hinreichend valides, reliables und änderungssensitives Messinstrument und ist aus unserer Sicht geeignet, den Gesundheitszustand bzw. die Ergebnisqualität in der kardiologischen und orthopädischen Rehabilitation zu erfassen.


Literatur

1.
Bitzer EM, Dörning H, Sampath Kumar D. Das Qualitätsbarometer - Hintergrund und Ausgestaltung. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, Hrsg. DRV-Schriften Band 52. Frankfurt am Main; 2004. S. 127-8.
2.
Dörning H, Bitzer EM, Lorenz C. Das Qualitätsbarometer - Auswertung und Rückmeldung. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, Hrsg. DRV-Schriften Band 52. Frankfurt am Main; 2004. S. 129-31.
3.
Sampath Kumar D, Bitzer EM, Dörning H. Psychometrische Prüfung des Nottingham Health Profile und des MacNew Heart Disease Health-related Quality of Life Questionnaire in der kardiolgischen Rehabilitation. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, Hrsg. DRV-Schriften Band 52. Frankfurt am Main; 2004. S. 34-6.