gms | German Medical Science

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Patient-Volume und Überleben von sehr untergewichtigen Frühgeborenen (VLBW) in Deutschland. Eine bundesweite Analyse mit Routinedaten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Günther Heller - Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Bonn
  • Christian Günster - Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Bonn
  • Stephan Schmidt - Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg, Marburg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds145

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds145.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Heller et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung / Hintergrund: Obgleich international zahlreiche Studien den Zusammenhang zwischen der Anzahl der behandelten Neugeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht und deren Überleben untersucht haben, existieren aus Deutschland bisher nur wenige regionale Analysen zu dieser Thematik. Ziel dieser Arbeit war es, diesen Zusammenhang mit einem aktuellen bundesweiten Datensatz zu untersuchen.

Material und Methoden: Bundesweite Krankenhausabrechungsdaten gemäß dem Datenaustauschverfahren nach § 301 Daten SGBV von AOK-Patienten mit einem Aufnahmegewicht von 300-1499g (VLBWs), einen Alter <= 28 Tagen, und einem Entlassungsdatum im Zeitintervall vom 01.01.2002 bis zum 30.06.2006 wurden eingeschlossen. Als Endpunkt wurde die Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen nach Aufnahme untersucht. Rohe und risikoadjustierte Analysen wurden mittels logistischer Regressionen durchgeführt.

Ergebnisse: Ein Vergleich mit Angaben des statistischen Bundesamtes ergab, dass in unserer Datenbasis 28 % der im Untersuchungsintervall in Deutschland geborenen VLBWs erfasst sind. 9.487 VLBWs konnten in risikoadjustierte Volume-Outcome-Analysen eingeschlossen werden. Für verschiedenen Schwellenwerte zeigten sich deutliche und signifikant erhöhte risikoadjustierte 30-Tage-Sterblichkeiten für VLBWs in Kliniken, die wenige VLBWs behandelten. Zusätzlich fand sich ein stärkerer Zusammenhang im Zeitintervall ab 2004.

Diskussion / Schlussfolgerungen: Dabei konnte in einer kritischen Diskussion zur Vollständigkeit der Risikoadjustierung nahegelegt werden, dass die hier vorgestellte risikoadjustierte Analyse den untersuchten Zusammenhang eher unterschätzt. Insofern sprechen die vorgestellten Ergebnisse dieser ersten bundesweiten Studie zum Thema für die Vereinbarung einer Mindestmenge als flankierende Maßnahme zu den vom Gemeinsamen Bundesausschuss vereinbarten strukturellen Voraussetzung zur Behandlung von VLBWs.