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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Pilotprojekt „mobile Krankenakte“ im Rahmen des medizinischen Informationssystems an einem Krankenhaus der Maximalversorgung

Meeting Abstract

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  • Uwe Gansert - Klinikum Ludwigshafen gGmbH, Ludwigshafen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds100

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds100.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Gansert.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Klinikum Ludwigshafen führte 2001 das Medizinische Informationssystem MedFolio® ein (formularbasierte elektronische Patientenakte). Nach flächendeckendem Basisrollout folgte die Umsetzung von klinikspezifischen Funktionalitäten. Das Pilotprojekt „mobile Krankenakte“ wurde Mitte des Jahres 2006 auf einer Station der Chirurgischen Klinik des Klinikums unter Verwendung von Tablet-PCs durchgeführt.

Material und Methoden: Die Tablet-PCs waren über WLAN an das Netzwerk des Klinikums angeschlossen (Citrix- Terminalserver- Lösung). Hierdurch war der Zugriff von Ärzten und Pflegekräften auf das Medizinische Informationssystem MedFolio® gewährleistet. Das Pilotprojekt dauerte drei Monate und wurde durch eine Mitarbeiterbefragung mit einem standardisierten Fragebogen begleitet, um die Erwartungshaltung sowie den Akzeptanz- und Zufriedenheitsgrad der beteiligten Berufsgruppen zu erfassen. Jeder Mitarbeiter erhielt vor Projektbeginn und im monatlichen Abstand einen Standardfragebogen.

Ergebnisse: Die Mitarbeiter beurteilten die Tauglichkeit der „mobilen Krankenakte“ auf Tablet-PCs im realen Einsatz im Vergleich zur herkömmlichen Papierdokumentation. Die Mitarbeitererwartungen an die „mobile Krankenakte“ waren in Bezug auf eine verbesserte Dokumentationsqualität mit über der Hälfte relativ hoch. Jedoch schätzten bereits vorab mehr als die Hälfte der Mitarbeiter die Dokumentationsgeschwindigkeit als eher niedriger ein; nach drei Monaten Pilotphase wurde diese kritische Sicht von fast allen Mitarbeitern geteilt. Zudem wurde die Erwartung an die verbesserte Dokumentationsqualität von mehr als der Hälfte als gleich und von über einem Drittel der Mitarbeiter sogar als schlechter eingestuft. Insgesamt sahen fast alle Befragten ihre Erwartungen an das Projekt „mobile Krankenakte“ als nicht erfüllt an.

Diskussion: Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter sprach sich gegen eine Einführung der „mobilen Krankenakte“ auf ihrer Station aus, wobei die technische Lösung mittels Tablet-PCs am stärksten kritisiert wurde. Die „Tablet-PC- Unhandlichkeit“ entfiele mit einem fest installierten PC pro Patientenzimmer bzw. Visitenwagen mit Laptop, so die befragten Mitarbeiter; eine Tragetaschen-Lösung wurde ausgeschlossen.