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Behandlerbedingte Variabilität – Risiko oder Ressource?
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: Studien, die mit unterschiedlichsten Fragestellungen die Versorgungssituation (z.B. bei Patienten mit chronischen Krankheiten) thematisieren, verweisen auf große behandlerbezogene Unterschiede. Wie diese genau zu erklären sind, ist unklar: Einstellungen, Fachkompetenz, Interaktionsstil, Persönlichkeit, Praxisbesonderheiten u.a. können eine Rolle spielen. In der öffentlichen Diskussion scheint behandlerbezogene Variabilität aber eher als Risiko verstanden zu werden und Einigkeit darüber zu bestehen, dass solche Unterschiede im Hinblick auf Rationalität und Effektivität der Versorgung verringert werden sollten.
Methode: Auswertung von Transkripten audiodokumentierter Protokolle von Falldiskussionen eines 2-jährigen Qualitätszirkels „Salutogene Orientierung in der hausärztlichen Praxis“. Herausgearbeitet werden Muster unterschiedlicher Wahrnehmungen videodokumentierter Gesprächs- und Behandlungssituationen, sich darauf gründende unterschiedliche Muster von Diagnosen und Handlungskonsequenzen.
Ergebnis und Ausblick: Im QZ wurde zunehmend Einigkeit darüber erzielt, dass unterschiedliche Wege möglich sind. Welche Empfehlung tatsächlich umgesetzt wird, wird daher zur zunehmend bewussten Wahl des Behandlers, abhängig u.a. von Einstellung und Ausbildung, seinen Praxisschwerpunkten und seinen – z.B. biofisch begründeten – Vorlieben. Lernprozesse im QZ erwiesen sich daher als individuell. In der behandlerbezogenen Variabilität kommt der Stil des Arztes zum Ausdruck, d.h. das, was den Arzt als personales Gegenüber der Patienten erkennbar werden lässt und in der Regel unaustauschbar geschätzt wird. Wenn unterschiedliche Zugänge zum Patienten möglich sind, muss einerseits sichergestellt werden, dass ein vergleichbares Maß an fachlicher Kompetenz genutzt und zugleich die je individuelle Ausprägung ermöglicht werden kann, die es erlaubt, dass die Behandler als Individuen erkennbar ihre Stärken zum Ausdruck bringen können.