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Gestaltung der Lehrveranstaltung „Epidemiologie und Medizinische Biometrie“ innerhalb des Querschnittsbereiches „Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Veröffentlicht: | 8. September 2005 |
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Der Querschnittsbereich 1 wird an der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg entsprechend der Approbationsordnung für Ärzte vom 27. Juni 2002 durch zwei inhaltlich voneinander unabhängige Lehrveranstaltungen im 5. Fachsemester ("Medizinische Informatik") sowie im 6. Fachsemester ("Epidemiologie und Medizinische Biometrie") abgedeckt. Die Verantwortung für die Gestaltung des zweiten Teils liegt dabei in Händen des Lehrstuhls für Biometrie und Epidemiologie.
Eine semesterbegleitende Vorlesung im Umfang von acht Doppelstunden vermittelt biometrische und epidemiologische Basiskenntnisse und umfasst folgende Themengebiete (Anzahl der Unterrichtsstunden in Klammern): Studienplanung (1), deskriptive statistische Methoden (1), Wahrscheinlichkeitsrechnung (1), Evaluation diagnostischer Maßnahmen (1), statistisches Testen (4), Regressions- und Korrelationsanalyse (1), Analyse von Überlebenszeiten (1), deskriptive und analytische Epidemiologie (4) und Grundbegriffe der Evidenz-basierten Medizin am Beispiel der Arbeitsmedizin (durch das Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin) (1). Die oben aufgeführte Reihenfolge entspricht der Chronologie der Vorlesung. Die letzte Vorlesungsstunde bietet eine Zusammenfassung zur Prüfungsvorbereitung. Das Material zu den einzelnen Vorlesungen ist für die Studenten rechtzeitig vor den Veranstaltungen im Internet abrufbar.
Begleitend zur Vorlesung werden Übungen in Kleingruppen zu jeweils 20 Studenten pro Gruppe im Umfang von 12 Stunden abgehalten. Die Übungen werden blockweise an drei Terminen im Semester angeboten und sind für die Studenten verpflichtend. Hier wird das in der Vorlesung vermittelte Wissen durch praktische Anwendungsbeispiele aus der Medizin, die den Studenten im Rahmen von Übungsaufgaben nähergebracht werden, vertieft.
Zur Verstärkung des Praxisbezugs werden die Studenten zusätzlich als Probanden in eine Querschnittsstudie integriert. Die Erhebung zu dieser Studie findet an einem vierten Termin statt und beinhaltet einen von den Studenten auszufüllenden Fragebogen zu gesundheitsrelevanten Fragestellungen sowie eine standardisierte Untersuchung des Pigmentmalstatus an den Armen durch geschulte Untersucher. Ziel dieses praktischen Übungsteils ist es, die Durchführung, Organisation und Relevanz empirischer Studien anschaulich zu verdeutlichen, sowie die Studenten durch den Umgang mit "eigenen" Daten zum selbständigen Überdenken statistischer Zusammenhänge zu motivieren. Dazu werden im letzten Übungsblock "Epidemiologie" die Ergebnisse der Befragung im Rahmen von Übungsaufgaben vorgestellt.
Die Scheinprüfungen werden als mündliche Einzelprüfungen im Umfang von 15 Minuten pro Student realisiert. Um die mündlichen Prüfungen insgesamt zu standardisieren, wurde ein nach Schwierigkeitsgrad gestaffelter Fragenkatalog für jedes Themengebiet entwickelt, auf den alle Prüfer zugreifen. Zusätzlich wurden einheitliche Bestehensregeln für die mündlichen Prüfungen festgelegt. Die mündlichen Prüfungsgespräche wurden außerdem von Beisitzern evaluiert. Das bereits angewandte Evaluationsverfahren soll auch zukünftig zur weiteren Vereinheitlichung der Prüfungen stichprobenartig weitergeführt werden.