gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Einführung einer flächendeckenden Online-Evaluation im Medzincurriculum

Meeting Abstract

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  • Matthias Hinz - Med. Fakultät der TU Dresden, Dresden
  • Inge Rost - Med. Fakultät der TU Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds471

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds414.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Hinz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung

An der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden wurde mit Unterstützung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft das Medizinstudium stark reformiert mit dem daraus entstehenden Kontroll- und Optimierungsbedarf. Außerdem schreibt die Approbationsordnung für Ärzte die Evaluation der Lehre fest vor. Aus diesen Umständen ergab sich der Bedarf für ein flexibles, zeitnahes und transparentes Evaluationsgeschehen an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

Methoden und Material

In Kooperation mit der Harvard Medical School Boston wurde an der TU Dresden das „Dresdner Problem-/ Praxis-/ Patienten-Orientierte Lernen“ DIPOL als Hybridcurriculum entwickelt und schrittweise etabliert. Zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen und effizienten Lehre wurde dazu ein Konzept einer kombinierten internen und externen Evaluation entwickelt und nach einem Stufenplan umgesetzt. Wichtige Ziele dieser Entwicklungen waren u. a.:

  • die Berücksichtigung von Komponenten einer internen und externen sowie einer zentralen und dezentralen Evaluation
  • eine hohe Transparenz des Evaluationsgeschehens für alle Beteiligten
  • die Möglichkeit einer unmittelbaren Einflussnahme auf aktuell durchgeführte Lehrveranstaltungen durch eine tagesaktuelle Ergebnispräsentation
  • eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Evaluationsinhalte
  • eine starke Fixierung auf die Interessen der „Kunden“ (Lehrkräfte, Studenten, zentrales Studienmanagement) an einer aussagekräftigen und effizienten Evaluation mit leichter Zugangsmöglichkeit zu den eigenen Evaluations-Ergebnissen
  • Die Wahrung der Anonymität mit gleichzeitiger Kontrollmöglichkeit der Teilnahme an der Evaluation
  • Bereitstellung von Anhaltszahlen für die leistungsbezogene Mittelvergabe in der Lehre.

Da für eine flächendeckende Online-Evaluation einer medizinischen Fakultät zu Beginn des Entwicklungs-Prozesses vor 4 Jahren noch keine Vorbilder existierten, wurde gemeinsam mit dem Institut für Allgemeine Psychologie und Methoden der Psychologie der TU Dresden ein Konzept für eine abgestufte, Nutzer-orientierte, flexible Evaluation mit höchstmöglicher Online-Unterstützung entwickelt und mit den Beteiligten diskutiert und abgestimmt. Anfängliche Überlegungen zu einer Eigenentwicklung eines eigenen Systems wurden aufgrund der Komplexität der gewünschten Funktionen zugunsten der Anwendung einer kommerziellen Lösung fallen gelassen.

Eine besondere Herausforderung war die Wahrung der Anonymität der Evaluierenden bei gleichzeitiger Kontrollmöglichkeit der Teilnahme an der Evaluation. Als Lösung wurde die Verwendung von Transaktionsnummern (TANs) gewählt. Dabei wird für jeden Evaluationsvorgang für jeden Studenten eine TAN-Nummer generiert, die das einmalige Ausfüllen eines Online-Fragebogens ermöglicht. Die TANs werden nach dem Zufallsprinzip auf die Studenten verteilt, eine namentliche Zuordnung ist nirgendwo möglich. Die Studenten behalten diese TAN und legen sie beim Abholen der Leistungsbestätigungen der Lehrveranstaltungen zur Kontrolle vor. Durch den Abgleich mit der Datenbank des Evaluationssystems ist eine Feststellung der Evaluationsteilnahme möglich. Dieses System stößt auf allgemeine Akzeptanz und sichert eine fast vollständige Rücklaufquote.

Das System unterstützt eine gestaffelte Rollen-basierte Verwaltung der Dozenten-Online-Zugriffsmöglichkeiten für die Dozenten zur permanenten Überwachungsmöglichkeit der Evaluationsergebnisse.

Ergebnisse

Das Online-Evaluatiossystem wird seit dem Wintersemester 2004/2005 nahezu flächendeckend an der medizinischen Fakultät eingesetzt. Der Online-Zugriff durch die Dozenten auf die tagesaktuellen Evaluationsergebnisse (incl. Freitexte) wird rege genutzt. Die Organisation und Anwenderbetreuung wird über das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät realisiert. Die Serverbetreuung und Systemadministration erfolgt im Institut für Medizinische Informatik und Biometrie.

Diskussion

Die flächendeckende Online-Evaluation ist ein wichtiges Werkzeug zur Verbesserung der Lehre geworden. Die hohen Erwartungen der Anwender konnten nicht zuletzt durch deren frühzeitige und aktive Beteiligung an der Entwicklung des Evaluations-Geschehens sehr gut erfüllt werden.