gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Schlafdauer in Deutschland – Vergleich von SHIP, EPIC, und Dortmunder Gesundheitsstudie

Meeting Abstract

  • C. Reitz - Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • M. Vennemann - Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • K. Klipstein-Grobusch - Abteilung Epidemiologie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam, Rehbrücke, Nuthetal
  • C. Weikert - Abteilung Epidemiologie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam, Rehbrücke, Nuthetal
  • Birger Wolff - Klinik für Innere Medizin B, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Deutschland
  • Henry Völzke - Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Deutschland
  • Klaus Berger - Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds283

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds093.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Reitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung

Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass Schlafdauer und Schlafqualität mit diversen Erkrankungen wie z.B. Herz-/Kreislaufkrankheiten oder Diabetes mellitus assoziiert sind, haben bisher nur wenige Studien das Schlafverhalten in der Allgemeinbevölkerung in Deutschland untersucht. Ziel der vorliegenden Analyse war der Vergleich der nächtlichen Schlafdauer und mit ihr assoziierter Risikofaktoren für Herz-/Kreislaufkrankheiten in der SHIP- (Study of Health in Pomerania), der EPIC-Potsdam- (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), und der Dortmunder Gesundheitsstudie.

Material und Methoden

In die Studie eingeschlossen wurden 3755 Studienteilnehmer der SHIP, 27301 Teilnehmer der EPIC-Potsdam Studie und 1312 Teilnehmer der Dortmunder Gesundheitsstudie im Alter von 25 bis 74 Jahren. Anhand von ANOVA und χ²-Test wurde die mittlere Schlafdauer in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und kardiovaskulären Risikofaktoren untersucht und zwischen den drei Studien verglichen. Im Rahmen der Dortmunder Gesundheitsstudie wurde zusätzlich die Schlafqualität in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und kardiovaskulären Risikofaktoren ermittelt.

Ergebnisse

Alter und Geschlecht beeinflussten in keiner der drei Studien die durchschnittliche nächtliche Schlafdauer. In SHIP, und EPIC-Potsdam waren darüber hinaus weder Body Mass Index (BMI), noch Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Cluster aus diesen Risikofaktoren mit der Nachtschlafdauer assoziiert. In der Dortmunder Gesundheitsstudie dagegen nahm die Schlafdauer mit zunehmendem BMI und bei Vorliegen eines Diabetes mellitus ab. Auch die Schlafqualität nahm mit zunehmendem BMI ab, sie war ebenfalls signifikant schlechter bei Vorliegen eines Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Clustern dieser kardiovaskulären Risikofaktoren.

Diskussion

Alter und Geschlecht beeinflussen die durchschnittliche nächtliche Schlafdauer in den drei Studien nicht. In zwei der drei Studien zeigen kardiovaskuläre Risikofaktoren wie BMI, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck keinen Einfluss auf die Dauer des Nachtschlafes. In der Dortmunder Studie hingegen ist die Beziehung von kardiovaskulären Risikofaktoren zur Schlafqualität deutlicher als zur Schlafdauer. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Methode zur Schlafdauererhebung (beschränkt auf Nachtschlaf oder Erfassung der Schlafdauer über 24h) sich unterschiedlich auf die Beziehung zu den Risikofaktoren auswirkt.