gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Übergewicht und Adipositas bei Schulanfängern: Eigene BMI-Referenzwerte für Baden-Württemberg

Meeting Abstract

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  • Daniela Krämer - Regierungspräsidium Stuttgart, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds380

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds048.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Krämer.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die WHO spricht von einer globalen Epidemie von Übergewicht und Adipositas. Es gibt immer mehr besonders übergewichtige Kinder und Jugendliche. Aber: Was heißt eigentlich zu dick? Mit einer Gewichtsmessung unter standardisierten Bedingungen bei Einschulungskindern in Baden-Württemberg wurden bevölkerungsspezifische Vergleichswerte ermittelt.

Material und Methoden

Zur Bestimmung von Übergewicht und Adipositas hat sich international die Verwendung des Body Mass Index (BMI) durchgesetzt. Dieser ist definiert als das Körpergewicht, gemessen in Kilogramm, dividiert durch das Quadrat der Körpergröße, gemessen in Metern [kg/m2]. Bei der Beurteilung des BMI im Kindes- und Jugendalter müssen Alter und Geschlecht berücksichtigt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) empfielt die Verwendung des 90. bzw. 97. alters- und geschlechtsspezifischen Perzentils als Grenzwert für Übergewicht und Adipositas.

Bei der Schuleingangsuntersuchung werden in Baden-Württemberg jährlich über 100.000 Kinder ärztlich untersucht. Seit dem Jahr 1999 konnte fakultativ unter standardisierten Bedingungen das Gewicht mit einer geeichten Präzisionswaage gemessen werden.

Bis zum Jahr 2003 beteiligten sich insgesamt 11 Gesundheitsämter an den Gewichtsmessungen in Stichproben. Die erhobenen Daten sollen als Referenzwerte für den BMI bei Einschulungskindern für Baden-Württemberg genutzt werden. Die Stichprobe umfasste bis zum Jahr 2003 16.439 Einschulungskinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren aus fünf Einschulungsjahrgängen, darunter 14.412 Kinder mit deutscher Nationalität. Die Daten des Einschulungsjahrgangs 2004 werden derzeit ausgewertet und anschließend auch für das Poster verwendet werden.

Ergebnisse

Die Ergebnisse aus Baden-Württemberg zeigen eine weitere Zunahme der BMI-Werte in den 97. Perzentilen. Damit folgen sie dem Trend von höheren Extremgewichten. Die schwersten Kinder haben schon vor der Einschulung ein Körpergewicht von 40 Kilogramm und mehr. Bezogen auf das Referenzsystem aus Frankreich (Empfehlungen der European Childhood Obesity Group, 1997) zeigt die Verteilung der BMI-Werte aus Baden-Württemberg wesentlich höhere Werte. Im Vergleich zu den historischen Daten hat sich heute der Anteil übergewichtiger Kinder im Einschulungsalter auf 20 Prozent verdoppelt und der Anteil adipöser Kinder hat sich auf etwa 10 Prozent verdreifacht.