gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
19. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Informatik (SGMI)
Jahrestagung 2004 des Arbeitskreises Medizinische Informatik (ÖAKMI)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Informatik (SGMI)

26. bis 30.09.2004, Innsbruck/Tirol

Assoziation zwischen Ankle-Brachial-Index und atherosklerotischen Plaques mit Koronarereignissen in der MONICA Augsburg Studie (1989/90)

Meeting Abstract (gmds2004)

  • corresponding author presenting/speaker Claudia Lamina - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • Florian Kronenberg - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • Iris M. Heid - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • Christa Meisinger - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • Hannelore Löwel - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • H.-Erich Wichmann - GSF Forschungszentrum, Neuherberg, Deutschland
  • Wolfgang Koenig - Universität Ulm, Ulm, Deutschland

Kooperative Versorgung - Vernetzte Forschung - Ubiquitäre Information. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 19. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Informatik (SGMI) und Jahrestagung 2004 des Arbeitskreises Medizinische Informatik (ÖAKMI) der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) und der Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (ÖGBMT). Innsbruck, 26.-30.09.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04gmds138

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2004/04gmds138.shtml

Veröffentlicht: 14. September 2004

© 2004 Lamina et al.
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Gliederung

Text

Personen mit einer Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) weisen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität auf [1]. Als nichtinvasive Untersuchung bietet sich der Ankle-Brachial-Index (ABI), der Quotient aus Blutdruck am Unterschenkel zu Blutdruck am Oberarm, an, wobei ein ABI von <0.9 auf eine PAVK hinweist [2].

Wir untersuchten den ABI zusammen mit dem Vorhandensein von atherosklerotischen Plaques im Bereich der Carotis-und Femoralarterien in Hinblick auf das Auftreten tödlicher und nicht-tödlicher Koronarereignisse. Die Datenbasis bilden 1378 Personen im Alter von 25-74 Jahren, die 1989/90 an der zweiten MONICA Augsburg Survey teilgenommen hatten und im Rahmen von KORA 8 Jahre nachbeobachtet wurden.

Der Zusammenhang zwischen ABI und koronaren Endpunkten wurde mit Hilfe eines multivariaten Cox Modells untersucht. Basierend auf Wiederholungs- messungen wurde ausserdem ein Fehlermodell für den Messfehler im ABI erstellt, um den geschätzten Odds Ratio für diesen Fehler zu korrigieren.

Ein ABI kleiner als 0.9 wurde bei 5.8% der männlichen (n=41) und 2.5% der weiblichen (n=17) Probanden gemessen. Bei altersgeschichteter Betrachtung war v.a. die geringe Prävalenz bei 65-74-jährigen Frauen auffällig (4.1%). Die Prävalenz bei Männern (17%) war dagegen vergleichbar mit anderen Studien [3]. Insgesamt wurde bei 56 Männern und 19 Frauen ein inzidentes Koronarereignis beobachtet. Univariate Kaplan-Meier Kurven zeigten ein deutlich erhöhtes Risiko für koronare Ereignisse bei Probanden mit einem ABI <0.9 und bei einer grösseren Anzahl von Gefässen mit atherosklerotischen Plaques. Im multivariaten Modell zeigte sich ein linearer Effekt von ABI für das Auftreten der Koronarereignisse. Ausserdem zeigten die Anzahl der Gefässe mit Plaques, Alter und Diabetes einen signifikanten Einfluss. Andere Risikofaktoren (Rauchverhalten, Hypertonie, BMI, prävalenter Herzinfarkt und Geschlecht) hatten keinen signifikanten Einfluss.

Es konnte gezeigt werden, dass der ABI nach Kontrolle für das Vorhandensein atherosklerotischer Plaques im Bereich der Carotis- und Femoralarterien als eigenständiger Risikofaktor für Koronarereignisse erhalten bleibt.


Literatur

1.
Criqui MH et al. Mortality over a period of 10 years in patients of peripheral arterial disease. N Engl J Med 1992; 326(6): 381-6
2.
Dormandy J, Heeck L, Vig S. Peripheral arterial occlusive disease. Clinical data for decision making. Semin Vasc Surg 1999; 12(2): 93-162
3.
Diehm C et al. High prevalence of arterial disease and co-morbidity in 6880 primary care patients: cross-sectional study. Atherosclerosis 2004; 172: 95-105