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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Fit fürs Mündliche?! - Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines gynäkologisch-geburtshilflichen Vorbereitungskurses für die 2. Ärztliche Prüfung

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma24

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2008/08gma024.shtml

Eingereicht: 15. Juni 2008
Überarbeitet: 6. August 2008
Angenommen: 6. August 2008
Veröffentlicht: 19. August 2008

© 2008 Frobenius et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) hat durch die Änderung der Prüfungsmodalitäten für die Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) eine Situation geschaffen, die von vielen Betroffenen als sehr belastend empfunden wird: Wenige Wochen nach Abschluss der einjährigen Klinikausbildung müssen sie nicht selten in geringem zeitlichem Abstand je eine große schriftliche und eine mündlich-praktische Prüfung bewältigen (Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, M2). Gerade bei der Vorbereitung auf das ungewohnte „Mündlich-Praktische“ fühlen sich die Studierenden dabei trotz mancher Verbesserung in der PJ-Ausbildung oft relativ alleine gelassen.

Fragestellung: In einem Pilotprojekt sollte deshalb untersucht werden, ob es Studierende mit dem Wahlfach Frauenheilkunde als hilfreich empfinden, wenn ihnen vor dem mündlich-praktischen Teil des M2 ein spezieller Examensvorbereitungskurs angeboten wird. Zu klären war auch, wie eine derartige Veranstaltung von den personellen, räumlichen und organisatorischen Ressourcen her zu bewältigen ist.

Methoden: Um den Bedürfnissen der Studierenden möglichst gut zu entsprechen, wurde zunächst eine Umfrage zu Form, Inhalt und zeitlichem Umfang der Veranstaltung durchgeführt. Auf der Basis der Ergebnisse (n=48) ließ sich ein zweitägiger Workshop konzipieren, dessen Programm insgesamt sechs Dozenten (darunter drei externe Fakultätsmitglieder) sowie fünf studentische Tutoren (geschulte Peer Teacher) mit sehr unterschiedlichen didaktischen Methoden gestalteten (Impulsreferate, interaktive Vorlesungen, Kleingruppenarbeit, Skills Training). Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Kleingruppenarbeit mit maximal 6 Teilnehmern an standardisiert vorbereiteten Fällen. Zum Abschluss wurde die Veranstaltung von den Studierenden über einen likertskalierten Fragebogen mit 26 Items evaluiert sowie in zusätzlichen Freitextkommentaren bewertet.

Ergebnisse: Die 24 weiblichen und sechs männlichen Teilnehmer stuften den Workshop in der quantitativen likertskalierten Analyse fast ausnahmslos in nahezu allen Punkten als sehr gut und besonders hinsichtlich der Examensvorbereitung hilfreich ein. In den 25 abgegebenen Freitextkommentaren gab es ebenfalls nur wenig Kritik, dafür aber die Forderung, ähnliche Veranstaltungen für andere Fächer an der Fakultät zu etablieren. Der Workshop erwies sich damit auch als geeignet, externe Fakultätsmitglieder sinnvoll in die curriculare Lehre einzubinden und so oft ungenutzte wertvolle personelle Ressourcen zu mobilisieren. Das Skills Training durch Peer Teacher wurde ebenfalls hervorragend angenommen.

Diskussion: Das Ergebnis des Pilotversuches legt nahe, professionell geplante Workshops zur Prüfungsvorbereitung im Wahlfach Frauenheilkunde weiter zu empfehlen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung sind allerdings adäquate Strukturen für die Lehre mit ausreichend ärztlichem und adminstrativem Personal, das z.B. unter dem organisatorischen Dach eines "Funktionsbereichs Lehre“ tätig werden kann.