gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Raucherberatungskurs für Medizinstudenten: Evaluation des Effekts auf "Knowledge“, "Skills“ und "Attitude“

Poster Humanmedizin

  • author Valentine Steppacher - Universitätskliniken des Saarlandes, Innere Medizin V/ Pneumologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • author Kathrin Bernardy - Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Bliestal Kliniken, Blieskastel, Deutschland
  • author Volker Köllner - Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, UdS, Homburg/ Saar, Deutschland
  • corresponding author Jürg Hamacher - Universitätskliniken des Saarlandes, Innere Medizin V/ Pneumologie, Homburg/ Saar, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma140

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma140.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Steppacher et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rauchen ist das am meisten die Gesundheit gefährdende Verhalten unserer Gesellschaft. Obwohl Medizinstudenten in Büchern, Vorlesungen und Kursen theoretisch mit dem Thema konfrontiert sind, lernen sie nicht den direkten Umgang mit Rauchern. Dies kann zu Defiziten bei der Motivation und Beratung von Rauchern in der späteren Berufspraxis führen. Ziel der Untersuchung ist die Evaluation eines freiwilligen vierstündigen, auf Rollenspielen basierenden Kurses zum Thema Raucherberatung [1].

Methode: 88 Studenten (53 w, 35 m) wurden in fünf Kursen ausgebildet. Nach einer dreiviertelstündigen theoretischen Einleitung erfolgten in Zweiergruppen Arzt- Patienten- Rollenspiele zu den von Prochaska und DiClemente [2] beschriebenen Motivationsstadien Precontemplation, Contemplation, Preparation, Action und Maintenance. Jedes Rollenspiel wurde vom Teilnehmer einmal als Mediziner und einmal als Patient gespielt. Als Hilfsmittel dienten eine Arbeitskarte mit Algorithmen zur Beratung und Nikotinsubstitution sowie ein detaillierter Fragebogen zur Evaluation der durchgespielten Beratung. Dabei wurde durch die Kursleiter Feed-back zu Situationen aus den Spielen, zur Patienten- Therapeuten- Kommunikation und zu Fragen gegeben. Vor und drei Wochen nach jedem Kurs wurden "Knowledge“, "Skills“ und "Attitude“ mit einem 44 Fragen umfassenden Fragebogen erfasst. Zusätzlich wurde dann jeweils ein fünfminütiges Beratungsgespräch mit einem standardisierten Patienten durchgeführt und für eine Offline-Analyse gefilmt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des Fragebogens und der Videoanalyse werden vorgestellt und diskutiert. Bisher scheint sich bei der Mehrzahl der Teilnehmer ein Zuwachs an Wissen und eine Veränderung der Attitude zu ergeben. Insgesamt ist eine Sensibilisierung für die Thematik und Motivation, jeden Patienten auf allfälliges Rauchen anzusprechen und zudem aktiv Raucher zu beraten, erfolgt.

Diskussion: Bereits die spontan von den TeilnehmerInnen gegebene Rückmeldung zeigt, dass der Kurs dem Bedürfnis und Lernbedarf der Studierenden nach praxisnaher Ausbildung stark entgegenkommt. Das Stufenmodell der Veränderung wurde als hilfreich bei der Raucherberatung erlebt. Raucherberatung und die Sensibilisierung für das Thema könnten als regulärer Kurs an einer Medizinischen Fakultät evaluiert werden.


Literatur

1.
Weiers-Croissant K, Köllner V. Raucherentwöhnung. In: Köllner V, Broda M. Praktische Verhaltensmedizin. Stuttgart: Thieme-Verlag. 2005:89-96.
2.
Prochaska JO, DiClemente CC. Stages and processes of self-change of smoking: Toward an integrative model of Change. J Consult Clin Psychol. 1983;51(3):390-395.