gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Aachener Modellstudiengang Medizin: Eine Beurteilung aus studentischer Sicht

The new Aachen medical curriculum: an evaluation form the viewpoint of medical students

Poster Humanmedizin

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma109

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma109.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Bohn et al.
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Gliederung

Text

Wir sind Studenten des ersten Jahrganges des Modellstudienganges Aachen (6. Semester), die sich im Rahmen des Wahlpflichtfaches "Neue Medien, Kommunikation und Didaktikin der Medizin“ kritisch mit unseren Erfahrungen anhand der Erstellung eines Posters auseinandergesetzt haben.

Das Grundkonzept beruht auf der Integration klinischer und vorklinischer Fächer vom ersten Tag des Studiums an. Dies wurde auf der Basis einer organzentrierten klinisch-praktischen, interdisziplinären Ausbildung umgesetzt. Weiterhin wurden moderne Lehr- und Lernmethoden wie Problemorientiertes Lernen, Skills-Lab und individuelle Qualifikationsprofile integriert. Die Prüfungen erfolgen schriftlich und mündlich-praktisch (OSPE).

Eine starke Verschulung des Studiums garantiert zwar jedem Studierenden einen Platz in den Praktika (Gruppengröße: 3, 9, 18 Studenten), verhindert aber eine individuelle Gestaltung des Stundenplans. Die fächerübergreifende Zusammen-setzung der Lerninhalte erfordert eine Teilnahme an fast allen Vorlesungen, da man schlechter auf Standardbücher zurückgreifen kann. Daher scheint insgesamt der Lern- und Arbeitsaufwand zum Regelstudiengang erhöht.

Bereits in den Einführungswochen werden praktische ärztliche Fähigkeiten in Form eines Notfallkurses gelehrt. Die Untersuchungskurse beginnen bereits im 3. Semester. Die Integration klinischer und vorklinischer Fächer in den Systemblöcken fördert das Verständnis und motiviert. Häufig fallen leider fehlende Absprachen zwischen den Dozenten und organisatorische Probleme auf. Manchmal führt auch die Zergliederung in Organsysteme zu einem Verlust übergeordneter Zusammenhänge (z.B. Anatomie). Positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit zu regelmäßigen Gruppengesprächen mit den Jahrgangskoordinatoren, was zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Organisation und Lehre beitragen soll. Der Fortschritt des eigenen Wissens wird jedes Semester durch einen "Progress-Test“ überprüft.

Der Modellstudiengang bietet eine neue, interessante Variante des Medizinstudiums mit guten, praxisnahen Vorbereitungen auf das spätere Berufsleben.