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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

How to be a good Doc?: Ergebnisse von zwei Absolventenbefragungen zu den Kompetenzanforderungen ärztlicher Arbeit aus der Berufsperspektive

Vortrag Humanmedizin

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma008

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2006/06gma008.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2006

© 2006 Dahmen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der retrospektiven Evaluation des Medizinstudiums aus der berufsalltäglichen Perspektive der Absolventen kommt in Zeiten eines sich wandelnden ärztlichen Berufbildes eine hohe Bedeutung zu. Bei der Verbesserung des medizinischen Curriculums können derartige Untersuchungen helfen, wesentliche Kompetenzfelder der Berufpraxis zu identifizieren und mit dem Angebot des Curriculums abzugleichen. Es werden Daten zweier unterschiedlicher Untersuchungen zur Frage der Kompetenzanforderungen vergleichend ausgewertet.

Methoden: 1. Untersuchung: 2004 hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) eine Online-basierte Befragung 5140 Absolventen von 33 deutschen Medizin-Fakultäten der Examensjahrgänge 1996-2002 zur retrospektiven Bewertung ihres Studiums durchgeführt.

2. Untersuchung: 2005 hat die Universität Witten/Herdecke (UWH) und das CHE eine erweiterte Form der Befragung von 2004 unter 264 UWH-Absolventen durchgeführt.

Ergebnisse: Bei der Auswertung der Daten beider Befragungen zeigt sich folgendes Bild:

Bei der bundesweiten Befragung von 2004 gaben die Absolventen auf einer 6-Punkte-Likert-Skala mit 1,83 „Praktische ärztliche Fähigkeiten“ als wichtigste Kompetenz in ihrem Berufsalltag an. Andere wichtige Kompetenzen waren "Selbständiges Arbeiten“ (1,81); "Psychosoziale Kompetenzen“ (2,11), "Teamarbeit“ (2,16).

2005 zeigte sich bei der Befragung unter den UWH-Absolventen ein nahezu identisches Bild: "Praktische ärztliche Fähigkeiten“ (1,89), "Selbständiges Arbeiten“ (1,96), "Teamarbeit“ (2,03).

Zusammenfassung: Aus der Sicht der jungen Ärzte sind neben dem reinen "Bücherwissen“ vor allem praktische ärztliche Fähigkeiten wichtig. Es gilt zu prüfen, in wieweit die einzelnen Medizinstudiengänge diese Anforderungen in ihren Curricula abdecken. Regelmäßig durchgeführte Untersuchungen wie die vorliegenden könnten prüfen, in wieweit sich Berufsanforderungen und Kompetenzvermittlung im Studium decken. Es zeigt sich, dass Absolventen des reformierten Studiengangs an der UWH dieselben Berufsanforderungen antreffen.