gms | German Medical Science

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Ansätze zur Beschreibung der Versorgungsstruktur anhand von Sekundärdaten einer GKV am Beispiel der Psoriasis vulgaris

Meeting Abstract

  • Ines Schäfer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie, Hamburg
  • Karen Campbell - IGES, Berlin
  • Holger Gothe - IGES, Berlin
  • Ariane Höer - IGES, Berlin
  • Mario Klesse - Janssen-Cilag, Health Economics, Neuss
  • Ulrike Osowski - Merck Serono, Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik, Darmstadt
  • Marc Radtke - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie, Hamburg
  • Matthias Augustin - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie, Hamburg
  • Gerd Glaeske - Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik, Bremen

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP5.5

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf169.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Schäfer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Ziel des mehrteiligen Forschungsprojektes ist es, wissenschaftliche Daten zur Versorgungsstruktur und leitliniengerechten Versorgung der Psoriasis vulgaris (Pso) in Deutschland anhand populationsbezogener Versichertendaten zu generieren. Vorgestellt werden die Ergebnisse des ersten Teils zur Machbarkeit des Gesamtprojektes. Im Rahmen einer umfangreichen Sekundärdatenanalyse (Teil 2) sollen dann Aussagen getroffen werden zu den Bereichen Prävalenz, Komorbidität, Verordnungen, Krankheitskosten und Qualität der Versorgung. Als Teil 3 ist eine Direktbefragung der Versicherten vorgesehen.

Fragestellung: Für die Machbarkeitsstudie ergaben sich zunächst folgende Fragestellungen:

1.
Sind die benötigten Daten vollständig?
2.
Kann aus den Daten eine ausreichend hohe Anzahl wegen Psoriasis behandelter Patienten identifiziert werden?

Methoden: Datenbasis sind die Routinedaten der Gmünder Ersatzkasse (GEK) für den Zeitraum 2003–2005. Neben Versichertenstammdaten, Daten zu Verordnungen, stationären Aufenthalten und Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU) standen für die Jahre 2004 und 2005 ambulante Daten (Diagnosen nach ICD-10 sowie EBM-Ziffern) zur Verfügung aus denen für die Prävalenzschätzung Versicherte mit Haupt- oder Nebendiagnose Pso identifiziert wurden. Zur Validierung dienten Angaben zu stationären Aufenthalten und AU wegen Pso sowie die Verordnung diagnosetypischer Arzneimittel.

Ergebnisse: Für den Beobachtungszeitraum 1.1.2003 bis 31.12.2005 lagen Daten von n=1.051.842 durchgängig Versicherten vor (geschlossene Kohorte). Es wurden n=28.260 Versicherte mit mindestens einer Pso-Diagnose identifiziert. Dies entspricht einer 3-Jahres Prävalenz von 2,7%. Im Beobachtungszeitraum hatten diese Patienten im Durchschnitt 4,3 Behandlungsfälle. Für die Jahre 2004 und 2005 wurde eine Prävalenz von 2,1% (n=21.866) und 2,2% (22.892) ermittelt. Bei 10,5% der Patienten lag auf der Basis der Indikatoren Krankenhausaufenthalt mit Hauptdiagnose Pso und/oder Verordnung einer definierten Systemtherapie eine (mittel-)schwere Verlaufsform vor. 91% der Pso-Diagnosen wurden ausschließlich in der ambulanten Versorgung gestellt.

Schlussfolgerung: Der GEK-Datensatz ist vollständig und die ermittelte Fallzahl ausreichend für eine umfangreiche Sekundärdatenanalyse. Die 1-Jahres Prävalenzen entsprechen den in der Literatur beschriebenen Häufigkeiten und sind identisch mit der Prävalenz einer aktuellen bundesdeutschen Studie an 48.600 Erwerbstätigen.