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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Ergebnisbasierte und gesundheitsökonomische Evaluation eines medizinischen Versorgungsnetzwerkes für Demenzpatienten im ländlichen Raum – Konzeption und Methodik

Meeting Abstract

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  • Konstanze Fendrich - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Versorgungsepidemiologie und Community Health, Greifswald
  • Romy Heymann - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Versorgungsepidemiologie und Community Health, Greifswald
  • Stefan Weiß - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Versorgungsepidemiologie und Community Health, Greifswald
  • Wolfgang Hoffmann - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Versorgungsepidemiologie und Community Health, Greifswald

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP4.10

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf163.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Fendrich et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Deutschland und anderen Industrieländern leiden zwischen 6–9% der über 65-Jährigen Bevölkerung an einer Demenz [1]. In Zukunft wird sich bedingt durch den demographischen Wandel die absolute Anzahl Betroffener deutlich erhöhen. Eine frühzeitige Entwicklung, Implementation und Evaluation neuartiger und vernetzter Versorgungsangebote für Demenzpatienten erscheint daher notwendig.

Zielstellung: Ziel des Projektes ist die ergebnisbasierte Evaluation des interdisziplinären Betreuungs- und Behandlungsnetzes für Demenzpatienten im Landkreis Uckermark. Im Demenznetz sind 2 Kliniken, 6 Fachärzte, 19 Hausärzte, 2 Pflegedienste sowie weitere Sozialstationen integriert. Effektivität und Effizienz des strukturierten hausarztzentrierten Behandlungsprogramms zur frühzeitigen Diagnostik und gezielten Frühtherapie von Demenzerkrankungen werden analysiert. Neben den Kosten-Nutzen Effekten des Gesamtprogramms, sollen durch die Analyse Patientengruppen mit spezifischen Risiko- oder Kontextfaktoren identifiziert und definiert werden, bei denen die größte Wirksamkeit der Behandlung innerhalb des Netzwerkes erzielt werden kann und/oder besonders günstige Kosten-Nutzen Relationen bestehen.

Methoden: Basierend auf einem hausarztzentrierten standardisierten Screening (DemTect) werden Patienten im Frühstadium einer demenziellen Erkrankung aus der Gesamtbevölkerung des Landkreises Uckermark (Brandenburg) in eine cluster-randomisierte Kohorte (Interventions-, Kontrollgruppe) eingeschlossen. Die Interventionsgruppe (N=125) wird entsprechend der Behandlungspfade des Netzwerkes, die Kontrollgruppe (N=100) entsprechend einem „usual care“ Ansatz behandelt. Bei den Betroffenen und deren Angehörigen werden Primärdaten mithilfe validierter Interviewmodule und standardisierter diagnostischer Tests zur Alltagskompetenz, kognitiven Leistungsfähigkeit, Depressivität, gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Probanden und zur Belastungssituation der Angehörigen in deren Häuslichkeit durch speziell geschulte Study Nurses erhoben. Die Datenerhebungen werden bei Aufnahme in die Studie im Rahmen einer Eingangsuntersuchung und in einer follow-up Untersuchung nach einem Jahr durchgeführt.

Ergebnisse: Konzept und Methodik der ergebnisbasierten und gesundheitsökonomischen Evaluation des Netzwerkes sowie Ergebnisse der Pilotphase werden vorgestellt und diskutiert.


Literatur

1.
Bickel H. Demenzsyndrom und Alzheimer Krankheit: Eine Schätzung des Krankenbestandes und der jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland. Gesundheitswesen. 2000;62:211-8.