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Grenzüberschreitendes Versorgungsprojekt mit einem Partnerland außerhalb der Europäischen Union (EU): Welches sind die erfolgskritischen Faktoren?
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Ziel des 2007 konstituierten Trinationalen Eurodistricts Basel ist es, im Interesse der Bürger den Grenzeffekt zu überwinden. Das Pilotprojekt einer Gesundheitsregion Lörrach - Basel ist ein Schritt in diese Richtung. Es beschränkt sich auf gesetzlich Krankenversicherte aus dem Landkreis Lörrach und den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft, betrifft die stationäre Versorgung und ist auf eine Dauer von drei Jahren angesetzt (2007-2009). Aus Projekten entlang der Grenze zur EU sind Faktoren bekannt, die zum Gelingen einer grenzüberschreitenden Versorgungskonzeption fördernd beitragen oder sie im Gegenzug behindern. Das Pilotprojekt soll zeigen, inwieweit und unter welchen Rahmenbedingungen Auslandsbehandlungen in der Schweiz, einem Partnerland außerhalb der EU, langfristig sinnvoll ermöglicht werden können. Es stellt sich die Frage, ob die gleichen Faktoren wie in anderen Projekten erfolgskritisch wirksam sind und ob sich die Einschätzungen zwischen dem EU-Land Deutschland und der Schweiz unterscheiden.
Methodik: Das Pilotprojekt wird auf Schweizer Seite durch das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan), auf deutscher Seite durch das KC-Q analysiert. Das Erhebungsinstrumentarium wurde gemeinsam konzipiert und mit leichten länderspezifischen Anpassungen auf beiden Seiten eingesetzt. In den multimodalen Ansatz sind Routinedaten- und Dokumentenanalysen, Experteninterviews und Patientenbefragungen einbezogen. Auf dieser Basis bewerteten die Evaluationsteams 17 Faktoren.
Ergebnisse: Eine vollständige Übereinstimmung ergab sich bei der Wertung fördernder Faktoren. Dazu zählen eine unbürokratische Herangehensweise, ausreichende finanzielle Ausstattung, Unterstützung durch die Politik. Bei andernorts als behindernd wahrgenommenen Faktoren fällt auf, dass viele als unproblematisch für dieses Projekt eingestuft werden können. Eine einheitliche Zuordnung in den beiden Ländern ergab sich bei 5 von 8. Die Unterschiede beziehen sich auf Handlungsfelder außerhalb von EU Regelungen. Optimiert werden könnten nach übereinstimmender Einschätzung: Bekanntheitsgrad des Projektes, Vertrautheit mit den Versorgungsstrukturen im Nachbarland, Darstellung des Nutzens für beide Länder bzw. der erkennbare Nutzen für einzelne Akteure.
Schlussfolgerungen: In definierten Bereichen zeichnet sich aus der Wahrnehmung der Akteure Verbesserungspotential ab. Dessen Kenntnis und die in den beiden Partnerländern unterschiedliche Einschätzung zur Wirksamkeit behindernder Faktoren zeigt die für den weiteren Projektverlauf vorrangigen erfolgsrelevanten Handlungsfelder auf.
Literatur: Bertelsmann Stiftung (2003), Lögd (2006), Rosenmöller, M et al. (2006).