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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Behandlungsziele und zielorientierte Ergebnismessung

Meeting Abstract

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  • Thorsten Meyer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Sozialmedizin, Lübeck

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocC7.80

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf063.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Meyer.
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Gliederung

Text

Behandlungsziele weisen sowohl für den Rehabilitationsprozess als auch für die Beurteilung des Rehabilitationserfolgs eine entscheidende Bedeutung auf [1], [3]. Der vorliegende Beitrag systematisiert unterschiedliche Konzepte, die einer Zielorientierung in der Rehabilitation zugrunde liegen, verweist auf den aktuellen Stellenwert einer expliziten Zielorientierung in der medizinischen Rehabilitation und führt ihre Bedeutung für eine zielorientierte Ergebnismessung auf.

Mindestens drei Dimensionen müssen in der Diskussion von Zielen in der Rehabilitation unterschieden werden: 1. Betrachtungsebene (individualisiert vs. allgemein), 2. Definitionshoheit (Patienten, Leistungserbringer, gemeinsame Zielauswahl; auch Leistungsträger, Sozialrecht), 3. zeitliche Dimension (kurz-, mittel und langfristige Ziele; Stabilität vs. Veränderung der Zielstruktur).

Die Tradition der Formulierung allgemeiner bzw. indikationsspezifischer Rehabilitationsziele ist in Deutschland stärker verankert als die Integration individueller Rehabilitationsziele in Rehabilitationsprozesse (vgl. [2]). Auf Seiten der Rehabilitanden zeigt sich eine ausgeprägte „Sprachlosigkeit“ bei der Formulierung konkreter Rehaziele, auf Seiten der Ärzte/Therapeuten scheinen die notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen und Techniken der Gesprächsführung zu fehlen [2], [3], zwischen patienten- und arztseitig angegeben Zielen finden sich deutliche Diskrepanzen. Eine zielorientierte Ergebnismessung ist zusätzlich zu bekannten methodischen Schwierigkeiten [4] mit dieser Ausgangslage konfrontiert. Sie wird erst dann sinnvoll eingesetzt werden können, wenn eine ausgeprägte „Pauschalisierung“ und „Segmentierung“ von Rehabilitationsprozessen [1] durch eine stärkere Integration von gemeinsam ausgehandelten Rehazielen in diese Rehabilitationsprozesse vermieden werden kann.


Literatur

1.
Gerdes N, Bengel J, Jäckel WH (2000) Zielorientierung in Diagnostik, Therapie und Ergebnismessung. In: Bengel J & Jäckel WH (Hrsg.) Zielorientierung in der Rehabilitation. Regensburg: Roderer, S. 3-12
2.
Meyer T, Pohontsch N, Maurischat C, Raspe H (2008) Patientenzufriedenheit und Zielorientierung in der Rehabilitation. Lage: Jacobs.
3.
Vogel H, Tuschhoff T, Zillessen E (1994) Die Definition von Rehabilitationszielen als Herausforderung für die Qualitätssicherung. Deutsche Rentenversicherung 11/94: 751-764
4.
Zwingmann C (2003) Zielorientierte Ergebnismessung (ZOE) mit dem IRES-Patientenfragebogen: Eine kritische Zwischenbilanz. Rehabilitation 42: 226-235