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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

German Back Pain Research Network

Meeting Abstract

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  • T. Kohlmann - Universität Greifswald, Greifswald

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocB11.122

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf047.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Kohlmann.
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Gliederung

Text

Fragestellungen: Im Rahmen des Programms „Forschungsverbünde für Schmerzforschung“ wurde der Deutsche Forschungsverbund Rückenschmerz (DFRS) in den Jahren 2002 bis 2005 durch das BMBF gefördert. Der DFRS widmete sich Fragen der Epidemiologie, Ökonomie, Diagnostik, Prävention und Behandlung von Rückenschmerzen. Projekte in den insgesamt acht Standorten des Verbunds untersuchten aus der Sicht der Versorgungsforschung relevante Themen u.a. zu Fragen der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen von Personen mit unterschiedlichem Schweregrad der Rückenschmerzen, der Implementierung von Leitlinien und der Wirksamkeit von „motivational counseling“ in der allgemeinärztliche Versorgung, der Vorteile einer an Risikofaktoren orientierten psychologischen Intervention und der Wirksamkeit unterschiedlicher Formen der Physiotherapie in der medizinischen Rehabilitation.

Methoden: Die in den einzelnen Projekten eingesetzte Methodik umfasste sowohl experimentell-randomisierte Studiendesigns als auch einen bevölkerungsbezogenen epidemiologischen Längsschnitt-Survey. In den Projekten wurde ein harmonisierter Kerndatensatz erhoben, der sich auf national und international gut eingeführte und validierte Instrumente stützte.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass es sich beim Rückenschmerz noch immer um eine bevölkerungsmedizinisch sehr bedeutsame Gesundheitsstörung handelt, die mit einer hohen Krankheitslast und enormen Kosten verbunden ist [3], [4]. Veränderte Versorgungsprozesse können zu verbesserten Therapieergebnissen führen, die Effekte der Versorgungsoptimierung sind jedoch klein und können auf Subgruppen der Patienten beschränkt sein [1], [2].

Schlussfolgerungen: Obwohl in den letzten Jahren eine Reihe von Instrumenten zur Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen entwickelt wurden (z.B. Leitlinien, integrierte Versorgungsprogramme) besteht weiterer Forschungs- und Optimierungsbedarf. Dabei sollten auch Probleme der Implementierung neuer Versorgungsprozesse unter den Bedingungen des deutschen Gesundheitssystems thematisiert und wissenschaftlich untersucht werden.


Literatur

1.
Becker A, Leonhardt C, Kochen MM, Keller S, Wegscheider K, Baum E, Donner-Banzhoff N, Pfingsten M, Hildebrandt J, Basler HD, Chenot JF. Effects of two guideline implementation strategies on patient outcomes in primary care: a cluster randomized controlled trial. Spine. 2008;33(5):473-80.
2.
Leonhardt C, Keller S, Chenot JF, Luckmann J, Basler HD, Wegscheider K, Baum E, Donner-Banzhoff N, Pfingsten M, Hildebrandt J, Kochen MM, Becker A. TTM-based motivational counselling does not increase physical activity of low back pain patients in a primary care setting--A cluster-randomized controlled trial. Patient Educ Couns. 2008;70(1):50-60.
3.
Schmidt CO, Raspe H, Pfingsten M, Hasenbring M, Basler HD, Eich W, Kohlmann T. Back pain in the German adult population: prevalence, severity, and sociodemographic correlates in a multiregional survey. Spine. 2007;32(18):2005-11.
4.
Wenig CM, Schmidt CO, Kohlmann T, Schweikert B. Costs of back pain in Germany. Eur J Pain. 2008 (in print).