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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Digitales Ganzkörperröntgen bei Polytrauma: Ein Erfahrungsbericht des modifizierten ATLS® Algorithmus in Bern

Meeting Abstract

  • A. Müller - Kantonsspital Olten, Orthopädische Klinik, Olten, Switzerland
  • L. Benneker - Inselspital Bern, Orthopädische Klinik, Bern, Switzerland
  • L. Martinolli - Inselspital Bern, Notfallzentrum, Bern, Switzerland
  • S. Eggli - Universität Bern, Inselspital, Departement für Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland
  • H. Zimmermann - Inselspital Bern, Notfallzentrum, Bern, Switzerland
  • A. Exadaktylos - Inselspital Bern, Notfallzentrum, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocPO21-1054

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2008/08dkou752.shtml

Veröffentlicht: 16. Oktober 2008

© 2008 Müller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Traumapatienten werden nach den Richtlinien der Advanced Trauma Life Support (ATLS®) Techniken versorgt, die während des primary survey Röntgenaufnahmen der HWS, des Thorax und des Beckens empfehlen. Dies kann sehr zeit- und strahlenintensiv sein. Im Gegensatz zu multiplen konventionellen Röntgenaufnahmen ist es möglich mit dem LODOX® (Statscan®), einem digitalen Ganzkörper- Röntgengerät, innerhalb von 3–5 min eine a.p.-Aufnahme und eine seitliche Aufnahme mit weniger Röntgenstrahlung als ein konventionelles Thoraxbild zu erhalten, ohne dass der Patient bewegt werden muss. Dies ist das erste Gerät, das in Europa installiert wurde.

Methodik: Wir beschreiben unsere ersten Erfahrungen mit einer neuen Röntgen-Technik als Teil unseres modifizierten ATLS® Algorithmus. Die Einzelbilder werden im adjunct des primary survey durch Ganzkörper-Röntgenaufnahmen in a.p. und seitlicher Projektion ersetzt.

Ergebnisse: LODOX® wurde bei Patienten durchgeführt, die in unsere Notfallstation per Ambulanz oder Helikopter gebracht wurden und mehr als eine vermutete Frakturlokalisation hatten, durchgeführt. Wir untersuchten in einem Zeitraum von 5.5 Monaten 224 Trauma-Patienten, 66 Polytrauma-Patienten (m=47; f=19; Alter 17–88 Jahre) (ISS≥16 in 66 von 224 Patienten). Durchschnittliche LODOX® Zeit war 3.9±3.1 min (range 3–6 min). Die durchschnittliche Zeit im Schockraum betrug 27.8±12.1 min (Range von 11 bis 90 min). In 48 von 66 Patienten wurde eine zusätzliche Ganzkörper-CT durchgeführt; in 11 von 66 Patienten wurde eine Teilkörper-CT durchgeführt; bei 7 von 66 Patienten war keine CT indiziert. In 22 von 66 Patienten wurden zusätzlich konventionelle Röntgenbilder angefertigt. (44 von 66 kein Röntgen).

Zusammenfassung: Die Einführung einer neuen Technik in unseren modifizierten ATLS® Algorhythmus mit LODOX® erlaubt eine komplette a.p. und seitliche Übersicht ohne eine Zunahme der Zeit im Schockraum, aber mit einer signifikanten Reduktion der Strahlung. Die Bildgebung mit LODOX® (Statscan®) scheint eine nützliche Technik für ein schnelles „screening“ und Management der Trauma-Patienten zu sein.