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Ergebnisse und Komplikationen der Kyphoplastie osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen: Eine prospektive Studie von 102 Patienten
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Die Kyphoplastie hat sich als minimal-invasive Methode zur Reposition und Augmentation osteoporotischer Kompressionsfrakturen durchgesetzt. Leider sind Daten zu peri- und postoperativen Komplikationen in der Literatur bisher kaum publiziert. Diese Studie soll die Inzidenz und Verteilung perioperativer Komplikationen darstellen, um die Sicherheit dieses Verfahrens zu bestimmen.
Methodik: Insgesamt wurden 102 Patienten (82 Frauen, 20 Männer, mittleres Alter: 69 Jahre) mit 135 durch Kyphoplastie operativ therapierten osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen im Zeitraum Januar 2004 bis Juni 2006 prospektiv erfasst. Klinische und radiologische Nachuntersuchungen erfolgten 6 Monate postoperativ.
Ergebnisse: Der präoperative Schmerz wurde durch die Visuelle Analoge Schmerzskala (VAS) dokumentiert und war 7,5 ± 1,3. Der postoperative Schmerz war bereits am Tag 1 postoperativ signifikant reduziert (VAS 2,3 ± 2,2), nach 6 Monaten war die VAS 1,4 ± 0,9. Neu aufgetretene Kompressionsfrakturen benachbarter Wirbel wurden bei 8 Patienten innerhalb von 6 Monaten festgestellt. Zwei Patienten zeigten einen Korrekturverlust mit zunehmender Sinterung des operierten Wirbelkörpers mit sekundärer spinaler Stenose. Perioperative Zementaustritte wurden bei 7 Patienten auf intraoperativen Röntgenaufnahmen festgestellt. Ein Patient entwickelte postoperativ eine infizierte Spondylitis des operierten Wirbels, die mit einer dorso-ventralen Stabilisierung und Korporektomie behandelt werden musste. Ein weiterer Patient wurde aufgrund einer oberflächlichen Wundinfektion revidiert. Des weiteren wurde ein Patient aufgrund eines postoperativen Hämatoms revidiert.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studie machen deutlich, dass die perkutane Kyphoplastie schwere peri- und postroperativen Komplikationen haben kann. Daher sollte dieses minimal-invasive Verfahren nur durch trainierte Chirurgen durchgeführt werden, die die Komplikationen technisch und logistisch meistern können.