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Dorsale, selektive Dekompression und interspinöser Spreizer (Coflex®) bei degenerativer Spinalkanalstenose
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Es wird das klinische Outcome bei Patienten mit degenerativer Spinalkanalstenose, die zusätzlich zur dorsalen Dekompression in einem oder zwei lumbalen Segmenten mit einem interspinösen Spreizer (Coflex®) versorgt wurden untersucht. Hierbei wurde insbesondere der Frage nachgegangen, ob sich zusätzlich zu den Claudicatio intermittens spinalis Beschwerden auch der lokale Rückenschmerz durch die Operation verringert hat.
Methodik: In diese prospektiv beobachtende Studie wurden 54 Patienten (26 Frauen und 28 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 68,1 Jahren eingeschlossen. 36 Fälle wurden im Segment LWK4/5 operiert. Acht Patienten im Segment LWK3/4 und zehn Fälle wurden bisegmental versorgt. Es wurden der Oswestry Index (Oswestry Low Back Pain Disability Questionaire -ODI) und in Bezug auf den lokalen Rückenschmerz die visuelle Analogscala (VAS) präoperativ und sechs Wochen, sowie drei, sechs und zwölf Monate postoperativ erhoben und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Postinterventionell kam es zu einer signifikanten, langfristigen Reduktion des Schmerzindex (VAS) für den Rückenschmerz und die Claudicatio spinalis gegenüber präoperativ. Präoperativ lag die VAS durchschnittlich bei 6,8 Punkten, nach sechs Wochen bereits bei 2,0, drei Monate postoperativ bei 1,8, nach sechs Monaten bei 2,7 und zwölf Monate postoperativ bei 2,9 Punkten jeweils mit einer deutlichen Signifikanz von p 0,001. Genauso zeigte sich im Oswestry Score eine deutliche Verbesserung der alltäglichen Lebensqualität für sämtliche Beobachtungszeiträume. Präoperativ lag dieser bei 25 Punkten, sechs Wochen und drei Monate postoperativ jeweils bei 9,4, nach sechs Monaten bei 11,0 Punkten und zwölf Monate postoperativ bei 11,4 Punkten jeweils mit einer Signifikanz von p0,001. Das beobachtete Ergebnis ist unabhängig vom Alter und dem Geschlecht der Patienten.
Schlussfolgerungen: Die interspinöse dynamische Unterstützung des lumbalen Bewegungssegmentes mit dem Coflex® Implantat, in Kombination mit einer dorsalen selektiven Dekompression, bringt für den Patienten mit einer symptomatischen Spinalkanalstenose in den lumbalen Segmenten LWK3/4 und LWK4/5 ein deutliches klinisches Benefit was die Schmerzen und die Belastbarkeit im täglichen Leben angeht. Hierbei ist insbesondere zu betonen, dass es neben der Besserung der Ischialgie, bzw. der Claudicatio Symptomatik durch die Dekompression mit zusätzlicher Implantation des Coflex® Implantates, auch zu einer Verringerung der lokalen Rückenschmerzen kommt.