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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Outcome der sensomotorischen Funktion nach rascher operativer Therapie (48h) bei metastatisch bedingter Rückenmarkskompression

Meeting Abstract

  • C.H. Fürstenberg - Universität Heidelberg, Orthopädie II, Heidelberg, Germany
  • C. Putz - Universität Heidelberg, Orthopädie II, Heidelberg, Germany
  • H.-J. Gerner - Universität Heidelberg, Orthopädie II, Heidelberg, Germany
  • B. Wiedenhöfer - Universität Heidelberg, Orthopädie II, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocWI91-1109

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2008/08dkou580.shtml

Veröffentlicht: 16. Oktober 2008

© 2008 Fürstenberg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Retrospektive Studie an 35 inkomplett tetra- und paraplegischen Patienten mit Rückenmarkskompression bei Wirbelkörpermetastasen. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, inwiefern sich eine frühzeitige chirurgische Behandlung ( 48h) auf den neurologischen Verlauf bei wirbelsäulenmetastatisch bedingten inkomplett tetra- oder paraplegischen Patienten auswirkt.

Methodik: Die Daten von 35 Patienten, welche die Kriterien Wirbelkörpermetastasen, Rückenmarkskompression (bestätigt durch Magnetresonanztomographie) und Operation erfüllten, wurden untersucht. Die Patienten wurden in Gruppe 1 selektiert, wenn der chirurgische Eingriff innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der Tetra- oder Paraplegie durchgeführt wurde und in Gruppe 2, wenn die Operation in einem zeitlichen Intervall von mehr als 48 Stunden bis zu mehreren Wochen durchgeführt wurde. Bei allen Patienten wurde die ASIA (American Spinal Cord Injury Association) Impairment Scale präoperativ (T0), postoperativ (T1) und im follow-up (T2) vier bis sechs Wochen postoperativ erhoben. Ein modifizierter SCIM wurde zur Erhebung der prä- und postoperativen Mobilität angewendet. Die Daten wurden mit SPSS 15.0® analysiert und mittels Kreuztabellen (exakte Tests) ausgewertet.

Ergebnisse: In der prä- und postoperativen AIS zeigte sich in Gruppe 1 eine Verbesserung bei 15 (71.4%), keine Veränderung bei 6 (28.6%) Patienten und eine Verschlechterung bei keinem Patienten (0%) verglichen mit Gruppe 2, die eine Verbesserung bei einem (7.1%), keine Veränderung bei 10 (71.5%) und eine Verschlechterung bei 3 (21.4%) Patienten zeigte (p= 0.021). Der gleiche Zusammenhang wurde bei der Analyse der präoperativen und follow-up AIS gefunden (p = 0.010). Der modifizierte SCIM zeigte, dass 17 (80.9%) der Patienten ihre präoperative Mobilität beibehielten, wobei 4 (19.1%) Patienten der Gruppe 1 sich verschlechterten.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Wirbelkörpermetastasen beeinflusst ein rasches chirurgisches Vorgehen innerhalb von 48 Stunden nach inkompletter Tetra- oder Paraplegie die sensomotorische Funktion und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität auch in einer palliativen Situation bei.