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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Prospektive Bewertung des Verbunds von reverser Schulterprothese und Allotransplantat zur Revision der fehlgeschlagenen Arthroplastik in Verbindung mit Defizienz des proximalen Humerusknochens

Meeting Abstract

  • M. Frankle - Florida Orthopaedic Institute, Research Foundation, Tampa, United States of America
  • A. Chacon - Florida Orthopaedic Institute, Research Foundation, Tampa, United States of America
  • S. Gutierrez - Florida Orthopaedic Institute, Research Foundation, Tampa, United States of America
  • D. Pupello - Florida Orthopaedic Institute, Research Foundation, Tampa, United States of America
  • Z.-P. Luo - Florida Orthopaedic Institute, Research Foundation, Tampa, United States of America

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocWI62-1107

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2008/08dkou394.shtml

Veröffentlicht: 16. Oktober 2008

© 2008 Frankle et al.
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Gliederung

Text

Patienten mit schmerzbedingter Behinderung und Verlust der Schulterfunktion nach vorhergehender Schulterarthroplastik mit assoziiertem proximalem Humerusknochenverlust stehen nur begrenzte verlässliche Behandlungsalternativen zur Verfügung. Unser Ziel war es, über die Ergebnisse dieser mit einem Verbund von reverser Schulterarthroplastik und Allotransplantat behandelten Patienten zu berichten, die im Rahmen einer prospektiven Ergebnisstudie erzielt wurden.

Zwischen 2002 und 2005 wurden insgesamt 353 Patienten, die in unserer Einrichtung mit einer reversen Schulterprothese behandelt wurden, zur Teilnahme an einer prospektiven Ergebnisstudie registriert. Bei insgesamt 90 wurde eine Revision einer fehlgeschlagenen Arthroplastik vorgenommen. Bei fünfundzwanzig wurde ein Allotransplantat des proximalen Humerus zur Behandlung eines schweren proximalen Humerusknochenverlusts hinzugefügt, der nach Entfernung des vorhandenen Implantats festgestellt wurde. Der durchschnittliche Knochenverlust betrug 53,6 mm (34,5 - 150,3). Bei den Patienten wurden eine prospektive klinische Überwachung (American Shoulder and Elbow Surgeons Score [ASES], Simple Shoulder Test [SST], subjektive Zufriedenheit) und röntgenologische Überwachung (mechanischer Ausfall, Lösung, Notching, Transplantatheilung) vorgenommen. Bei allen Patienten fand ein Follow-up von mindestens 2 Jahren (Bereich 24-54 Monate, durchschnittlich 30,2 Monate) statt.

Die Gesamt-ASES-Scores verbesserten sich von 31,7 auf 69,4 (p 0,0001), währen der SST-Score sich von 1,4 auf 4,5 verbesserte (p 0,0001). Neunzehn von 25 Patienten (76 %) berichteten über gute bis ausgezeichnete Ergebnisse und 5 (20 %) über befriedigende Ergebnisse und 1 (4 %) Patient war unzufrieden. Der Bewegungsbereich verbesserte sich erheblich bei der Vorwärtsflexion (32,7º auf 82.4º; p 0,0001), der Abduktion (40,4º auf 81,4º; p 0,0001) und der Innenrotation (S1-L4, p = 0,0019). Die Röntgenuntersuchung des Allotransplantats bei der Schlusskontrolle ergab eine metaphyseale Inkorporationsrate des Transplantats von 84 % (21/25) und eine diaphyseale Inkorporationsrate des Transplantats von 76 % (19/25). Bei vier von 25 Patienten (16 %) traten Komplikationen auf.

Die Behandlung der Schulterschmerzen und -funktionsstörung nach fehlgeschlagener Arthroplastik mit Knochenverlust des proximalen Humerus unter Verwendung der reversen Schulterarthroplastik mit einem zusätzlichen strukturellen proximalen Humerusallotransplantat bietet eine brauchbare Behandlungsalternative mit erheblichen Verbesserungen bei Schmerzen und Funktion und Wiederherstellung des proximalen Humerus. Weitere Langzeitstudien werden erforderlich sein, um die Langlebigkeit dieses Konstrukts zu untersuchen.