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Studentische Ausbildung: Lehre in der Notfallmedizin
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Jeder Arzt sollte einen medizinischen Notfall erkennen und adäquat primär versorgen können. Die hierfür benötigten Fertigkeiten sollten bereits innerhalb der medizinischen Ausbildung erlernt werden. Seit Inkraftreten der neuen Approbationsordnung ist die Notfallmedizin ein eigener Querschnittsbereich. Um den Forderungen der neuen AO nach einer praxis-, patienten- und tätigkeitsorientierten Ausbildung gerecht zu werden, wurde das Curriculum Notfallmedizin neu strukturiert. Konnte die Ausbildung in der Notfallmedizin durch das neue Curriculum verbessert werden?
Methode: In einer dreiteiligen Ausbildung erhalten die Studierenden zunächst eine Ausbildung in erster ärztlicher Hilfe und besuchen anschließend eine interdisziplinäre Leitsymptom-orientierte Vorlesungsreihe. Der dritte Teil soll das bisher erlangte Fachwissen vertiefen und ein strukturiertes, algorithmenorientiertes Vorgehen in Notfallsituationen durch intensives praktisches Training in Kleingruppen vermitteln. Hierfür absolvieren die Studierenden einen BLS- und ACLS-Kurs nach Kriterien der AHA, mit integriertem TEAM-G-Training. Vervollständigt wird die Ausbildung durch ein dreitägiges Praktikum auf einem Rettungswagen. Im Anschluss an jeden Ausbildungsteil erfolgt eine schriftliche Evaluation intern durch die Studierenden, des weiteren wird nach Abschluss des Querschnittsbereichs eine Evaluation zur leistungsorientierten Mittelvergabe durch das Dekanat durchgeführt. Zur objektiven Beurteilung der praktischen Fertigkeiten in der Notfallmedizin wurden Studierende aus der alten und neuen AO (jeweils n=22) in einer praktischen Prüfung (OSCE) durch verblindete Prüfer beurteilt.
Ergebnisse: Bisher haben 810 Studierende den Querschnittsbereich Notfallmedizin absolviert. 74% beurteilten den Querschnittsbereich Notfallmedizin als sehr gut, 26% als gut- 97% beurteilen das Konzept als relevant und wertvoll für ihre jeweilige zukünftige medizinische Tätigkeit. In der Evaluation durch das Dekanat ist die Notfallmedizin seit Einführung des neuen Curriculum das am besten evaluierte Fach der gesamten medizinischen Ausbildung. In der praktischen Prüfung haben die Studierenden der neuen AO im Vgl. zu den Studierenden der alten AO an allen Stationen signifikant bessere Leistungen erbracht (Max. erreichbare Punkte: 25, davon erreicht neue AO im Durchschnitt 21,3 Pkt., alte AO 13,9 Pkt.).
Schlussfolgerung: Die Kombination aus theoretischen Anteilen, klar strukturierten praktischen Übungen in Form von BLS- und ACLS-Kursen, sowie einem Rettungswagenpraktikum stellt eine positiv evaluierte Möglichkeit dar, Handlungsabläufe zum Erkennen und Management von medizinischen Notfällen zu vermitteln und den Forderungen der neuen ÄAppO nach einer praxisorientierten Ausbildung gerecht zu werden. In der praktischen Prüfung zeigen die Studierenden signifikant bessere Leistungen.