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Ergebnisse nach Korrektur von posttraumatischen Deformitäten der oberen Extremität im Kindes- und Jugendalter
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Bei nicht ausreichendem Korrekturpotential der angrenzenden Fugen oder bei persistierenden (Sub)luxationen besteht bei posttraumatischen Fehlstellungen im Kindes- und Jugendalter oft eine Indikation zum Korrektureingriff. Auch wenn mittlerweile weitgehend Einigkeit darin besteht, daß eine Korrektur erfolgen sollte, bevor es zu irreversiblen Gelenkschädigungen kommt, ist die Wahl des optimalen OP-Zeitpunkts, aber auch die Wahl des schonendsten Verfahrens mit möglichst niedriger Rezidivquote oft nicht einfach, weil bei insgesamt geringen Fallzahlen Outcomestudien in der Regel nur wenige Fälle umfassen.
Methodik: Im Zeitraum von 1/2005 – 12/2005 wurden an unserer Klinik 51 Kinder nach posttraumatischen Fehlstellungen der Extremitäten operativ versorgt, davon 46 an der oberen Extremität. Bei 23 Patienten konnte erst sekundär, also nach knöcherner Konsolidierung der Fehlsstellung operiert werden. Hierbei konnte in der Mehrzahl der Fälle ein minimalinvasives Verfahren mit subperiostaler Osteotomie und Fixateur externe-, ESIN- oder K-Draht-Retention gewählt werden. Sämtliche 46 Patienten konnten über einen Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 12 Monaten (14,2±2,1) beobachtet werden. Im Verlauf erfolgte nach 3, 6 und 12 Monaten eine operateurunabhängige radiologische und funktionelle Beurteilung des Gesamtergebnisses in Relation zum präoperativen Befund sowie eine Erfassung des subjektiven Ergebnisses anhand einer visuell-analogen Skala.
Ergebnisse: In allen Fällen (n = 46) wurde ein frühzeitiger Operationszeitpunkt gewählt, um Folgeschäden vorzubeugen, ein Fortschreiten der Fehlstellung zu verhindern, oder um Schmerzfreiheit bzw. eine Funktionsverbesserung zu erreichen. In allen Fällen konnte das Behandlungsziel mit einem operativen Eingriff + Metallentfernung erreicht werden. In zwei Fällen (4%) kam es nach Einsatz eines Fixateursystems zu einer Pin-tract Infektion, die jedoch durch regelmäßigere Pinpflege konservativ beherrscht werden konnte. Das funktionelle Ergebnis nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 14,2 ± 2,1 Monaten zum Zeitpunkt der Abstrakteinreichung wurde bei 100% der primär korrigierten Fällen als sehr gut oder gut beurteilt, bei den sekundären Versorgungen nach knöcherner Konsolidierung jedoch nur noch bei 66%.
Schlussfolgerungen: Bei posttraumatischen Fehlstellungen im Kindes- und Jugendalter sollte, wann immer möglich, eine frühzeitige Korrektur angestrebt werden. Dies gilt auch für Kinder im Vorschulalter. Ein „Zuwarten“ ist bei über die jeweiligen Korrekturpotentiale hinausgehenden Fehlstellungen nicht erfolgversprechend, sondern führt im Gegenteil oft zu weiteren Komplikationen (Gelenkinkongruenzen, komplexe Fehlstellung, etc.). In allen hier gezeigten Fällen konnte mithilfe eines kindgerechten, weil minimalinvasiven Operationsverfahrens eine deutliche Funktionsverbesserung, in den meisten Fällen sogar eine Restitutio ad integrum mit hoher Patienten- und Elternzufriedenheit, erreicht werden.