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Arthroskopie und Gonarthrose: Nur ein Placebo-Effekt?
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Der Arthroskopie bei Gonarthrose wurde lange Zeit diagnostisches und therapeutisches Potential zugeschrieben. Nachdem eine umstrittene Placebo-kontrollierte Studie keinerlei Unterschied in der Wirksamkeit von Arthroskopie und Placebo-Operation hinsichtlich der Beschwerdesymptomatik festzustellen vermochte, wird nunmehr vielfach die Kostenübernahme für ein in der orthopädischen Praxis und der Klinik gleichermaßen häufig angewendetes Verfahren versagt. In der Laien-Presse wird entsprechend vor angeblich überflüssiger Operation gewarnt und der Patient verunsichert.
Methode: Eine Meta-Analyse der Literatur sollte eine Standortbestimmung ermöglichen. Häufig zitierte und aktuelle Publikationen klinischer und experimenteller Studien zum Thema wurden detailliert überprüft. Bei der Interpretation von Ergebnissen war insbesondere auch eine Auseinandersetzung mit Studiendesign, statistischen Signifikanzen und deren Aussagekraft notwendig.
Ergebnisse: Die Aussage, die Arthroskopie sei bei Gonarthrose nicht wirksamer als eine Placebo-Operation ist aufgrund der vorliegenden Daten wegen fehlerhaftem Studiendesign und unzulässiger Schlussfolgerung nicht haltbar. Es finden sich hingegen vielfach Belege dafür, dass Patienten mit Gonarthrose im frühen Stadium in der Regel von einer Arthroskopie profitieren, sofern mechanische Hindernisse chirurgisch angegangen werden. Alter, Fehlstellungen und funktionelle Defizite reduzieren die Erfolgsaussichten. Bei fortgeschrittener Gonarthrose sind therapeutische Möglichkeiten begrenzt und Erfolgsraten vergleichsweise gering. Komplikationen sind selten aber mitunter drastisch, weshalb die Arthroskopie zu rein diagnostischen Zwecken nur im Einzelfall gerechtfertigt erscheint.
Schlussfolgerung: Bei spezieller Indikation ist die Arthroskopie nach wie vor wirksam und hat einen hohen Stellenwert in der Behandlung der symptomatischen frühen Arthrose.