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Radiuskopfprothese – Behandlung von Radiuskopftrümmerfrakturen mit begleitender Bandinstabilität
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Welche Ergebnisse können bei der Behandlung von Radiuskopftrümmerfrakturen mit begleitender Bandinstabilität durch primäre und sekundäre Implantation einer Radiuskopfprothese erwartet werden?
Methodik: Im Zeitraum 2001 – 2003 wurde bei 25 Pat. (8w, 17m) mit nicht rekonstruierbare Radiuskopftrümmerfraktur und begleitender Bandverletzung eine Radiuskopfprothese implantiert. Die Einteilung der Radiuskopffrakturen nach Mason/Johnston ergab 15 mal einen Typ III und 10 mal einen Typ IV. Es wurde die von Judet entwickelte bipolare, Radiuskopfprothese implantiert. In 16 Fällen erfolgte die Primärimplantation nach 2±2 Tagen und bei 9 Pat. wurde die Prothese sekundär nach 129±113 Tagen eingesetzt. Die Nachuntersuchung erfolgte nach 21±6 Monaten.
Ergebnisse: Heterotope Ossifikationen von Typ I und II nach Ilahi wurden bei 7 Pat. festgestellt. Die Beweglichkeit des Ellenbogen betrug für die Steckung 13±8° (0–30°), Beugung 126±12° (90–140°), Pronation 70±11° (35–90°) und Supination 76±12° (35–90°). Im Morrey-Score fanden sich bei 8 Pat. sehr gute, 14 Pat. gute und 3 Pat. mäßige Ergebnisse. Die Selbsteinschätzung ergab im DASH-Score in 32% leichte, in 44% mäßige und in 24% starke Beschwerden. Verglichen mit einer alters- und geschlechtsentsprechenden Referenzgruppe zeigten die Pat. keine wesentliche Änderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-36). Der Ergebnisvergleich nach primärer und sekundärer Radiuskopfprothesenimplantation ergab keine Unterschiede. Eine berufliche Reintegration konnte bei 96% der Pat. erreicht werden.
Schlussfolgerung: Die Implantation einer Radiuskopfprothese kann bei nicht rekonstruierbaren Radiuskopftrümmerfrakturen mit begleitender Bandverletzung empfohlen werden.