gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
71. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 93. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 48. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

24. - 27.10.2007, Berlin

Prospektive, multizentrische Studie zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Kindern mit primär malignen Knochentumoren

Meeting Abstract

  • F. Zeifang - Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • G. Fraberger - Universitätsklinikum Wien, Orthopädie, Wien, Austria
  • G. Gosheger - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie, Münster, Germany
  • J. Hardes - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie, Münster, Germany
  • A. Leithner - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie, Graz, Austria
  • P.-U. Tunn - Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Buch, Klinik für Chirurgie und Chirurgische Onkologie, Berlin, Germany
  • A. Zahlten-Hinguranage - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Translationale Onkologie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 71. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 93. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 48. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 24.-27.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. DocP23-1094

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2007/07dkou373.shtml

Veröffentlicht: 9. Oktober 2007

© 2007 Zeifang et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Primär maligne Knochentumoren treten überwiegend im Kindes- und Jugendalter auf. Angesichts der hohen Heilungschancen gewinnt die Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der somatischen Spätfolgen nach intensiver Chemotherapie zunehmend an Bedeutung.

Methode: Der DGOOC Arbeitskreis „Tumoren des Haltungs- und Bewegungsapparates“ untersucht in einer prospektiv geführten, multizentrischen Studie den Einfluss psychosozialer Faktoren auf die Lebensqualität von 138 Patienten mit primär malignen Knochentumoren zwischen 6 und 76 Jahren. Neben demografischen und klinischen Daten werden mittels etablierter Fragebogen psychosoziale, funktionelle und lebensqualitätsbezogene Daten vor Operation (T0) sowie 6 (T1) und 12 Monate (T2) postoperativ erhoben und ausgewertet. An einer Teilstichprobe von 25 Patienten (14 Jungen, 11 Mädchen) zwischen 6 und 14 Jahren (M=11 Jahre; SD=2 Jahre) wird die gesundheitsbezogenen Lebensqualität bis zum Ende des ersten postoperativen Jahres mittels des KidsKindl© beschrieben.

Ergebnisse: Die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen ist vor Operation deutlich eingeschränkt (MW=71,8; SD=7,3), nimmt aber im Behandlungsverlauf bis zum Ende des ersten postoperativen Jahres signifikant zu. (MW=80,3; SD=1,7) . Während Erkrankung (MW=46,7; SD=16,6) und Körperliches Wohlbefinden (MW=60,2; SD=21,8) erwartungsgemäß eingeschränkt sind, nehmen die Familie (MW=90,6; SD=7,3) und Schule (MW=74,1; SD=14,6) den höchsten Stellenwert ein. Im Gegensatz zum psychischen Wohlbefinden und Selbstwert, die über den Behandlungsverlauf weitestgehend konstant bleiben, erfahren das Körperliche Wohlbefinden sowie Freunde eine signifikante Verbesserung (MW=79,9; SD=27,1; p=0,049 bzw. MW=82,7; SD=3,2; p=0,004) gegenüber T0. Insgesamt korreliert die Lebensqualität negativ mit dem Alter(r = -.36¸ p=0,028).

Schlussfolgerung: Die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen hat sich bis zum Ende des ersten postoperativen Jahres signifikant verbessert, wobei ältere Kinder ihre Lebensqualität im Vergleich zu jüngeren schlechter beurteilen, was möglicherweise auf die erneute, krankheitsbedingte Abhängigkeit von Eltern im kritischen Pubertätsalter zurückzuführen ist.