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Einfluss des Lehrkonzeptes TEAM-G (trauma evaluation and management germany), als vereinfachter ATLS-Kurs, auf die im OSCE erfasste psychomotorische und psychosoziale Kompetenz bei der Versorgung komplexer traumatologischer Szenarien
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Der ATLS-Kurs ist ein seit mehr als 20 Jahren weltweit verbreitetes Konzept für die Erstversorgung schwerverletzter Patienten. Die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin der DGU hat mit Einführung des ATLS-Kurs in Deutschland im Jahr 2003 auch das vereinfachte Kurskonzept TEAM-G (trauma evaluation and management germany) übersetzt, um der notfallmedizinischen Lehre ein bundesweit einheitliches Konzept zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen praktischen Umsetzung des TEAM-G in der studentischen Lehre werden neben standardisierten Algorithmen auch Skills und psychomotorische Fertigkeiten vermittelt. Es stellte sich nun die Frage, ob mit der Einführung der neuen Inhalte des TEAM-G, die im Wesentlichen durch standardisierte Handlungsabläufe (ABCDEs) charakterisiert ist, die Studierenden komplexe Szenarien verunfallter Patienten von der Diagnosestellung über die Therapie bis zum Patientenmanagement besser bewältigen können. Die objective structured clinical examination (OSCE) ist hierzu geeignet, praktische Fertigkeiten als auch klinische Kompetenz zu prüfen.
Methodik: Die Kursmaterialien TEAM-G wurden im Rahmen des Praktikums des Querschnittsbereiches Notfallmedizin in einen erweiterten ACLS-Kurs der AHA integriert. In der Einführungsphase wurden prospektiv 30 Studierende ohne TEAM-G und 30 Studierende mit TEAM-G ausgebildet und mittels eines 10 Stationen Notfall-OSCE geprüft. Neben der Beurteilung des Studierenden anhand von Checklisten, die auf die Bearbeitung der Algorithmen abzielt, wurden Globalbeurteilungen verwendet, die die sog. Soft Skills (Verhalten gegenüber des Patienten, Kompetenz im Team, etc.) überprüfen.
Ergebnisse: Die Studierenden mit TEAM-G erhielten im OSCE anhand der Checkliste mit 20,0±3,0 (max. 25 erreichbare Punkte) einen signifikant höheren Punktswert als die Studierenden ohne TEAM-G 12,1±3,1. Auch in der Globalbeurteilung (5-Punkte-Notenskala: 1=sehr gut bis 5=nicht bestanden) erreichten die Studierenden mit TEAM-G 1,9±0,7 wesentliche bessere Beurteilungen als die Studierenden ohne TEAM-G mit 3,6±0,9.
Schlussfolgerung: Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass TEAM-G nicht nur zu einer deutlichen Verbesserung in der Durchführung der Algorithmen geführt hat, sondern auch zu einem Zuwachs in den psychosozialen Kompetenzen der Studierenden. Weiterhin hat die Studie gezeigt, dass ein differenziert strukturierter OSCE mit einer Checklisten und einer Globalbeurteilung ein probates Mittel darstellt, die Auswirkung von curricularen Veränderungen auf psychomotorische und psychosoziale Kompetenzen der Lernenden zu überprüfen.