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Trapezius-Transfer zur Behandlung der lähmungsbedingten multidirektionalen Schulterinstabilität bei Armplexus-Schäden
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die Indikation zum Trapezius-Transfer besteht bei Ausfall des M. deltoideus und M. supraspinatus mit Funktionsverlust und multidirektionaler Schulterinstabilität / kaudaler Humeruskopfsubluxation. Welche Korrellation besteht zwischen OP-Ergebnis und Restfunktion einzelner Muskeln des gelähmten Arms; lässt sich eine Verbesserung durch Modifikation der Operationstechnik erzielen?
Methodik: Zwischen 1994 und 2003 wurde bei 80 Patienten (11 w., 69 m.) mit einem mittleren Alter von 31 (18-69) Jahren ein Trapezius-Transfer durchgeführt (Technik nach Saha 58, Modifikation 22). Die Nachuntersuchung erfolgte 2,4 (0,8-8) Jahre postoperativ. Präoperativ wurden die Kraftgrade sämtlicher Armmuskeln erhoben.
Ergebnisse: In allen Fällen konnte die Funktion gesteigert werden (Abduktion von 6° auf 34° (25°-80°); Anteversion von 12° auf 30° (5°-90°)), 74 mal (95%) wurde eine Stabilitätszunahme erzielt. Abduktion (41°) und Anteversion (43°) waren bei vorhandener Pektoralis-Restfunktion größer (n=32). Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn Bizeps, Trizeps und Korakobrachialis nicht vollständig gelähmt waren (n=7; Abduktion 42°, Anteversion 56°). Bei kompletten Armplexus-Schäden zeigte sich die modifizierte Operationstechnik bezüglich der Stabilitätssteigerung überlegen, die kaudale Humeruskopfsubluxation konnte damit in allen Fällen beseitigt werden.
Schlussfolgerung: Das Ergebnis nach Trapezius-Transfer ist abhängig vom Lähmungsmuster. Bessere Resultate werden bei vorhandener Restfunktion von Pectoralis, Bizeps, Korakobrachialis und Trizeps erzielt. Eine Modifikation der Operationstechnik stellt die Beseitigung der Humeruskopfsubluxation sicher.